Gottes Allmacht

Gottes Allmacht gibt uns Hoffnung

Der Name „Gott, der Allmächtige“ bedeutet, dass Gott alle Macht hat, zu tun, was Er tun will. Wir finden diese Tatsache wiederholt in der Bibel bestätigt. Es gibt drei konkrete Punkte in Bezug auf Gottes Allmacht, die unsere Hoffnung und unser Vertrauen in Ihn stärken.

1. Nichts und niemand kann Gottes Pläne vereiteln

Alles, was Gott sich vorgenommen hat, das wird Er auch tun. Der Prophet Daniel sagt:

Er verfährt mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen, wie er will, und es gibt niemand, der seiner Hand wehren könnte (Dan 4,32).

Es existiert keine Macht im gesamten Universum, die sich Gottes Willen entgegenstellen könnte.

2. Gott tut, was immer Ihm gefällt

„Unser Gott ist im Himmel; alles, was ihm wohlgefällt, tut er“, gibt der Psalmist als Antwort auf den Spott der Ungläubigen (Ps 115,3). Und Gott selbst sagt von sich: „Ich bin Gott und keiner sonst … Mein Ratschluss soll Zustandekommen, und alles, was mir gefällt, werde ich vollbringen“ (Jes 46,9-10). Gott ist völlig anders als wir Menschen. Alles, was Ihm gefällt, das tut Er auch. Und das Einzige, das darüber entscheidet, ob etwas geschehen soll oder nicht, ist sein Wille. Denn Er ist der Allmächtige!

3. Seine Macht ist erhaben über alle anderen Mächte

Ein Ereignis während der Olympischen Sommerspiele zeigte mir ein Stück mehr davon, was es bedeutet, dass Gott über alle Dinge erhaben ist. Die Eröffnungs-Zeremonie war mit all den Akteuren, dem Feuerwerk und der riesigen Zuschauermenge eine umwerfende Darbietung. Während ich die Show vor dem Fernseher verfolgte, stieg die Kamera immer höher und höher, erfasste die Menschenmenge und schließlich die gesamte Festanlage, die immer winziger wurde, bis sie kaum noch zu erkennen war, denn die Szene wurde von einem Hubschrauber aus gefilmt.

Als ich das sah, überlief mich ein Schauer. Ich dachte: „Sieh nur, wie begeistert wir Menschen von diesem Ereignis sind; wie wir darüber staunen und uns freuen. Aber aus Gottes Perspektive ist es nichts weiter als ein winziger Fleck in seinem großen Universum.“

Gott sendet uns jeden Morgen eine deutliche Demonstration seiner Macht und Stärke, indem Er die Sonne über uns aufgehen lässt – mit einem Durchmesser von etwa 1,4 Millionen Kilometern, 1,3 Millionen Mal schwerer als die Erde, sendet sie ihre über 5000 °C heißen Strahlen in den Kosmos. Jeden Morgen bietet sie uns eine wunderschöne Eröffnungszeremonie, die uns Gottes Größe, Macht und Herrlichkeit vor Augen führt. Sie erfüllt uns mit der Hoffnung, dass wir eines Tages ein Land betreten werden, in dem all diese irdischen Wunder verblassen werden, angesichts der Gegenwart und sichtbaren Herrlichkeit des großen Schöpfers.

Und nachts, da hinterlässt uns Gott einen Ausdruck seiner Majestät, indem Er die Sterne mit ihrer unzählbaren Schar aufruft. „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und das Firmament verkündigt das Werk seiner Hände“ (Ps 19,2). Und was sie uns so treu verkünden, ist Gottes unendliche Macht. Nichts, was dich jemals in Erstaunen versetzt hat, kommt nur annähernd an Gott heran. Er ist „Gott, der Allmächtige“! Nichts kommt Ihm gleich. Er allein kann alles tun, was in seinem Willen ist. Er ist der Töpfer und das Universum ist sein Kunstwerk.

Das führt uns vor Augen, was Gottes Allmacht bedeutet. Doch was besagt das konkret für uns? Ich würde diese Wahrheit in folgendem Satz auf unser Leben anwenden: Gottes Allmacht bedeutet Furcht und Vergeltung, aber auch Schutz für jeden, der auf Ihn vertraut.

Furcht

In Hiob 40,2 spricht Gott zu Hiob, und sagt: „Will der Tadler mit dem Allmächtigen streiten?“ Da Gott allmächtig ist, sollten wir es nicht wagen, mit Ihm zu diskutieren. Es mag sein, dass wir sein Handeln nicht begreifen und wir Ihm deshalb mangelnde Empathie vorwerfen. Aber wir haben kein Recht, Ihn anzuklagen. Andererseits sollten wir auch niemals versuchen, unseren Schöpfer zu entschuldigen. Denn wenn wir dies tun, erheben wir uns und unseren Verstand über Gott, was ein grober Verstoß gegen seine Vollkommenheit wäre. Daher sagt Paulus auch zu Recht:

Du bist ein Mensch und willst anfangen, mit Gott zu streiten? Sagt etwa ein Gefäß zu dem, der es geformt hat: ‚Warum hast du mich so gemacht, wie ich bin?‘ Hat der Töpfer nicht das Recht, über den Ton zu verfügen? (Röm 9,20-21)

Leider ist die Ehrfurcht uns sündigen Menschen etwas Fremdes. Die meisten von uns haben niemals wahre Ehrfurcht erlebt. Überall dort, wo Gott als ein Kumpel, als der alte Mann mit langem Bart oder als religiöse Droge für Ungebildete angesehen wird, wird Er entehrt. Du magst viele Emotionen empfinden, wenn du in dieser Weise über Gott denkst, doch Ehrfurcht ganz sicher nicht.

Die Bibel fordert: „Den Herrn der Heerscharen, den sollt ihr heiligen; er sei eure Furcht und euer Schrecken!“ (Jes 8,13). Ehrfurcht ist eine Mischung aus Verehrung und Furcht, aus Staunen und Schrecken, aus Bewunderung und Scheu. Es ist ein Gefühl, das wir empfinden sollten – denn dazu hat uns Gott erschaffen. Daher versucht der Mensch, der sich von Gott abgewandt hat, einen Ersatz zu finden, den er verehren, bewundern und fürchten kann. Der Mensch sehnt sich nach etwas Großem, über das er aus Ehrfurcht erbeben kann. Doch der einzige Weg um das zu erfahren ist, den allmächtigen Gott kennenzulernen.

Vergeltung

Gottes Allmacht bedeutet auch Vergeltung – eine „Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen, und die dem Evangelium unseres Herrn Jesus nicht gehorchen“ (2 Thess 1,8). Der Apostel Johannes schreibt im Buch der Offenbarung von einem weißen Pferd und seinem Reiter mit dem Namen „der Treue und der Gerechte“. Seine Augen sind wie Feuerflammen, auf seinem Haupt sind viele Kronen, er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name ist: „Das Wort Gottes.“ Die Armee des Himmels folgt ihm nach, „und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Heidenvölker mit ihm schlage, und er wird sie mit eisernem Stab weiden; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen“ (Offb 19,15).

Wenn Gott der Allmächtige ist, dann ist eines ganz sicher: Niemand, der gegen Ihn rebelliert, wird damit durchkommen. Die Arroganten und diejenigen, die Gott ignorieren mögen für eine Weile erfolgreich sein – so scheint es zumindest. Doch ihr Ende steht bevor. „Du stellst sie auf rutschigen Boden, du lässt sie stürzen und in Trümmern liegen bleiben. Im Nu werden sie vernichtet, ein schreckliches Ende finden sie“ (Ps 73,18-19). Gott abzuweisen ist das Schrecklichste und Dümmste, was ein Mensch tun kann. Man kann Ihn weder hintergehen, noch Ihm entgehen, noch Ihn bezwingen. Und Er hat einen Tag festgesetzt, an dem Er die Welt in ihrer Ungerechtigkeit und ihrem Unglauben richten wird, denn Er ist Gott, der Allmächtige.

Schutz

Doch Gottes Allmacht kann sich in Schutz verwandeln. Dies ist das genaue Gegenteil dessen, was wir gerade gesehen haben, und dieser Schutz gilt all jenen, die Ihn lieben und auf Ihn vertrauen. „Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, wer im Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zum Herrn: ‚Du bist meine Zuflucht und meine sichere Festung, du bist mein Gott, auf den ich vertraue’“ (Ps 91,1-2). Kannst du von Herzen sagen: „Mein Gott, der mich liebt, und der sich selbst für mich dem Tod ausgeliefert hat, ist allmächtig!“? Wenn du das sagen kannst, dann hast du unter dem Schatten des Allmächtigen Platz genommen, und Er wird dich in Ewigkeit mit seiner Allmacht schützen.

Der Schatten des Allmächtigen

Nicht ohne Grund gab Elizabeth Elliot der Biografie ihres ermordeten Ehemannes den Titel „Im Schatten des Allmächtigen“. Jim Elliot und vier andere Missionare, die den Aucas das Evangelium bringen wollten, wurden am 8. Januar 1956 von genau den Menschen ermordet, denen sie die Botschaft bringen wollten, die zum ewigen Leben führt. Sieben Jahre zuvor, als Jim noch ein junger Student war, schrieb er folgende Worte, die das Motto seines Lebens und das vieler junger Männer und Frauen nach ihm sein sollte:

Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“

Rund um den Globus waren die Menschen erschüttert über die Ermordung dieser fünf jungen Männer. Die Nachrichten sprachen von einem tragischen Unglück. Doch Elizabeth Elliot schrieb: „Die Welt erkannte nicht, was Jims Lebensmotto sagte: Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“ Sie gab seinem veröffentlichten Tagebuch den Titel „Im Schatten des Allmächtigen“, weil sie wusste, dass der Schutz Gottes für seine Kinder kein Schutz vor Leiden und Schmerzen ist, sondern vor der endgültigen, ewigen Verlorenheit. Wer sein Leben behalten will, der wird es verlieren, aber wer sein Leben verliert um des Evangeliums willen, der wird es erhalten – denn Gott ist der Allmächtige!

Gott setzte seine Allmacht nicht dazu ein, um Jesus vor dem Tod am Kreuz zu bewahren. Genauso wenig wird Er seine Allmacht dazu einsetzen, um dich und mich vor allen Schwierigkeiten und Leiden zu bewahren. Wenn wir denselben Glauben, den Mut und dieselbe Aufrichtigkeit wie Jim Elliot besitzen, werden wir mit dem Apostel Paulus sagen können:

Deinetwegen sind wir ständig vom Tod bedroht; man behandelt uns wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind. Und doch: In all dem tragen wir einen überwältigenden Sieg davon durch den, der uns so sehr geliebt hat. Ja, ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch andere Kräfte, weder Hohes noch Tiefes, noch sonst irgendetwas in der ganzen Schöpfung uns je von der Liebe Gottes trennen kann, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,36-39).

Freude, Freiheit, Kraft und Gehorsam

Die Allmacht Gottes bedeutet für den einen ewigen, unzerstörbaren Schutz in seiner Gegenwart – was auch immer auf dieser Erde geschehen mag. Diese Überzeugung gibt uns Kraft, dem Aufruf unseres Gottes im Gehorsam zu folgen. Kann es etwas Befreienderes, Umwerfenderes und Stärkenderes geben als die Tatsache, dass Gott der Allmächtige ist, und dass Er unser Zufluchtsort ist? Nichts kann uns geschehen, das Er nicht angeordnet hätte – und alles, was Er im Leben seiner Kinder geschehen lässt, wird ihnen zum Besten dienen. Ihm gebührt dafür alle Ehre in Ewigkeit!

Wenn wir dies glauben, wenn wir tatsächlich die Wahrheit der Allmacht Gottes auf uns wirken lassen, dann wird dies eine entscheidende Auswirkung in unserem persönlichen Leben, in unseren Familien, unserem Dienst für Gott und in unseren Gemeinden haben! Es sollte uns demütigen und mit Kraft erfüllen, um diesem wunderbaren, allmächtigen Gott zu dienen, der uns dazu gebrauchen will, Menschen vor dem kommenden Gericht zu erretten. Paulus spricht von der „überwältigenden Größe seiner Kraftwirkung in uns…, die wir glauben“ (Eph 1,19).

Der bekannte Missionar Arthur Matthews berichtet von einer großen Erweckung im Norden Indiens, die ausgebrochen war, weil „drei neubekehrte Männer sich mit aller Macht im Vertrauen auf Gottes Allmacht an seine Verheißungen klammerten … sie flehten, weinten und schrien im Gebet, Gott möge sich über die kraftlose Gemeinde in Indien und über die unzähligen verlorenen Seelen erbarmen.“ Und Er tat es!

Gottes Allmacht ist der Grund jeder Hoffnung der Kinder Gottes. Wenn du darauf vertraust, dass Gott, der Allmächtige, dein Zufluchtsort, dein Schutz, deine sichere Festung ist, dann wirst du eine lebensverändernde Freude, Freiheit und Kraft erfahren, die in dir bewirkt, dass du diesen Gott mit aller Kraft lieben und Ihm gehorsam sein willst.

Ich möchte dich einladen in seinen Gnadenbund einzutreten – wende dich ab von deinem alten, sündigen Leben und vertraue auf Jesus Christus und auf den allmächtigen Gott, so wird Er dein Zufluchtsort – für immer.

© Desiringgod. Die Wiedergabe erfolgt mit freundlicher Genehmigung.


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