Zeugen Jehovas an der Haustür – 21 Tipps für ein missionarisches Gespräch
Einerseits ist es leicht, mit Zeugen Jehovas ins Gespräch zu kommen, da sie bereitwillig über ihren Glauben sprechen. Andererseits ist es aber auch herausfordernd, da sie oftmals den Eindruck erwecken, Christen zu sein, und christliches Vokabular verwenden, obwohl sie offiziell grundlegende christliche Lehren, wie die Göttlichkeit Jesu, leugnen.
Hier sind 21 Tipps und Hinweise, die es zu beachten gilt, wenn man mit Zeugen Jehovas ein missionarisches Gespräch führen möchte.
- Betrachte Zeugen Jehovas an deiner Haustür nicht als deine Feinde, sondern als Menschen, die Gott dir geschickt hat, damit du diesen die rettende Botschaft vom dreieinigen Gott und der Erlösung durch Jesus Christus weitersagen kannst.
- Bete vor und nach der Begegnung für diese Menschen. Bete auch innerlich während der Begegnung.
- Bitte Gott um Liebe, Freundlichkeit und Weisheit. Bitte ihn aber auch, dich und deine Familie vor falschen Lehren zu bewahren. Stell dich unter die Bedeckung des Blutes Jesu Christi.
- Begegne den Zeugen Jehovas mit Respekt. Mache ihre Ansichten nicht lächerlich, sondern stelle dich mit ihnen unter die Autorität der Heiligen Schrift.
- Betone, dass du wie die Zeugen Jehovas die Heilige Schrift als absolute Richtschnur anerkennst, allerdings nur die Heilige Schrift und nicht den „Wachtturm“, aber auch nicht die „Neue-Welt-Übersetzung“ der Wachtturm-Gesellschaft, sondern den Urtext oder eine urtextnahe Übersetzung (z.B. Elberfelder Bibel).
- Es wäre gut, wenn du vor dem Gespräch mit den grundlegenden Lehren der Wachtturm-Gesellschaft und auch deren Widerlegung etwas vertraut bist. Lese gute Literatur, die dich darüber informieren (wie das Buch: Zeugen Jehovas: Geschichte, Lehre, Beurteilung)
- Wichtiger aber ist es, sich in der Bibel gut auszukennen und ihren Anweisungen zu folgen. Ziehe die geistliche Waffenrüstung nach Epheser 6,13-18 an.
- Beachte, dass Zeugen Jehovas ständig biblische Begriffe verwenden, aber häufig etwas anderes damit meinen als du. Dränge auf klare Begriffsdefinitionen. Beispielsweise bezeichnen auch Zeugen Jehovas Jesus als „Sohn Gottes“, meinen damit aber den Erzengel Michael als einen Gottessohn (und nicht Jesus Christus als Gott den Sohn).
- Beuge der sogenannten „Rösselsprung-Methode“ (das Gegenüber hüpft von einer Bibelstelle zur anderen) vor, indem du dich auf wenige Themen und Bibelstellen konzentrierst und diese gründlich ausdiskutierst.
- Lass nicht zu, dass dein Gesprächspartner Bibelstellen aus dem Zusammenhang reißt, sondern poche immer wieder auf den Kontext und den sich daraus ergebenen Wortsinn der biblischen Aussagen.
- Versuche, die Gesprächsführung zu übernehmen und zu behalten, und stelle die zentralen Themen des christlichen Glaubens (Gott, Christus, Erlösung) in den Mittelpunkt.
- Weise, soweit du entsprechende Literatur zur Hand hast, die zahlreichen Irrtümer und Falschprophezeiungen der Wachtturm-Gesellschaft (z.B. die nicht eingetroffenen Voraussagen für 1874, 1878, 1914, 1925 und 1975) nach. Frage deine Besucher, ob diese wirklich eine Organisation für eine vertrauenswürdige Autorität halten, die ihre Anhänger schon so häufig getäuscht hat.
- Würdige den missionarischen Einsatz und ethischen Eifer der Zeugen Jehovas, aber weise deutlich darauf hin, dass menschliche Werke keine Zusatzgarantie für das ewige Heil sind, sondern vielmehr eine Folge des durch Jesus Christus für uns auf Golgatha erworbenen vollkommenen Heils.
- Wenn dir eine theologische Diskussion schwer fällt, lass dich nicht weiter darauf ein, sondern bekenne fröhlich die vollkommene Erlösung, die du durch Jesus Christus erhalten hast. Breche das Gespräch ab, verabschiede die Zeugen Jehovas und befehle sie der rettenden Liebe Gottes an.
- Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ihnen gute christliche Literatur mitzugeben. Da die Wachtturm-Anhänger Bücher von Seiten der „Christenheit“ in aller Regel nicht lesen dürfen, empfiehlt es sich, ihnen diese mit dem Vorschlag mitzugeben, bei einem weiteren Besuch auch über diese Literatur zu reden. Da diesen daran liegt, wieder zu kommen, werden sie sich diesem Vorschlag kaum entziehen können.
- Bei der ganzen Begegnung (und natürlich auch darüber hinaus) ist es wichtig, selber ein glaubwürdiges Christsein zu praktizieren und vorzuleben – und das heißt konkret: freundlich zu bleiben, sich nicht provozieren zu lassen und evtl. auch etwas zu trinken und zu essen anzubieten.
- Wenn du keine Zeit für ein Gespräch hast, kannst du das freundlich sagen – und der Besucher muss es akzeptieren. Fühlst du dich den Zeugen Jehovas alleine nicht gewachsen, dann kann man andere Christen zum Gespräch hinzuziehen (die Wachtturm-Anhänger kommen ja meistens zu zweit). Grundsätzlich jedoch sollte man sich der missionarischen Begegnung mit Zeugen Jehovas nicht entziehen. Denn sie sind Menschen, die Gott lieb hat und retten möchte.
- Zeigt ein Zeuge Jehovas Offenheit für das biblische Evangelium, dann beginnt ein schmerzhafter Lösungsprozess von der Sekte. Er gilt als Abtrünniger und Geächteter, verliert seine bisherigen Freunde und den „bergenden“ Rahmen der Wachtturm-Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, ihm ein neues Zuhause zu bieten, in dem er sich wohl fühlen kann: eine bibeltreue, hilfsbereite Gemeinde, in der einer den anderen trägt und tröstet; die überschaubare Gruppe eines Hauskreises, in dem einer für den anderen einsteht; einen Ort der Geborgenheit.
- Unter Umständen sind seelische Verletzungen infolge des Gewissensdrucks und der Unterwerfung unter die Wachtturm-Organisation vorhanden, die behutsam geheilt werden müssen. Die Botschaft von der Erlösung des Sünders allein aus Gnade schenkt Luft zum Atmen. Sie befreit von versklavender Werksgerechtigkeit und panischer Harmagedon-Furcht.
- Die missionarische Begegnung mit Zeugen Jehovas kann nicht „einstudiert“ werden (wie dies die Wachtturm-Gesellschaft ihrerseits versucht), sondern sie erfolgt unter Gebet und der souveränen Leitung des Heiligen Geistes.
- Es geht nicht um die Bekehrung zu einer bestimmten Kirche oder Konfession, sondern in erster Linie um die Hinwendung zum lebendigen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, wie ihn die Bibel uns schildert.
Dieser Artikel ist unserem Flyer von Dr. Lothar Gassmann entnommen und kann hier bestellt werden.

