In der Schöpfung den Schöpfer erkennen
Es gibt einen Gedanken, der mich immer wieder fasziniert. Und zwar, dass genau jetzt, während ich hier an meinem Schreibtisch sitze und diesen Artikel schreibe, sie irgendwo da draußen sein könnte! Ich frage mich, wie sie wohl aussieht! Und ich weiß, dass ich nicht der einzige Mann bin, der sich dies fragt. Viele Männer vor mir, wollten ihr gerne begegnen. Doch die Erfahrung hat gezeigt, dass wir sie wohl nie treffen werden.
Vermutlich den Sie jetzt, dass ich von der „perfekten“ Frau spreche, aber dem ist nicht so. Denn auch wenn meine Einleitung durchaus zu einer Traumfrau passen würde, meine ich in diesem Fall etwas völlig anderes – und zwar rede ich von einer Anakonda, der größten Schlange der Welt.
Seit meiner frühen Kindheit faszinieren mich Reptilien und insbesondere Riesenschlangen. Und damit stehe ich nicht alleine da. (Selbst Menschen, die eine Abneigung gegen Schlangen haben, sind oftmals von dem Mythos einer rekordverdächtigen Riesenschlange fasziniert, die irgendwo in den Regenwäldern unserer Erde lauert.) Jahrhundertelang wurde nach besonders großen Exemplaren im Amazonasgebiet geforscht. In den 1930er Jahren wurde von der New Yorker Zoologischen Gesellschaft (The New York Zoological Society) ein Preisgeld von über 10.000 US-Dollar für eine Riesenschlange von 30 Fuß (ca. 9 Meter) ausgesetzt. Später wurde der Betrag sogar auf 50.000 US-Dollar erhöht. Und bis heute hat die Suche kein Ende genommen.
Eine faszinierende Schöpfung
Ich selbst war mehrere Male in Südamerika und habe dabei die Gelegenheit genutzt, auf „Schlangenjagd“ zu gehen, jedoch ohne Erfolg. Doch heute müssen wir nicht erst in fremde Länder fliegen, um uns die faszinierende Natur dort ansehen zu können. Heute können wir auf unzählige Dokumentationen zurückgreifen, die uns in unserem heimischen Wohnzimmer staunen lassen. Dank der fortgeschrittenen Technik sind wir heute dazu in der Lage, Wunder in der Schöpfung auf eine Art und Weise festzuhalten, wie es noch vor wenigen Jahren kaum möglich gewesen wäre.
So war ich beispielsweise von einer bekannten Dokumentation begeistert, die uns u.a. zeigte, wie Haie auf Robbenjagd gehen. Normalerweise ereignet sich das Schauspiel im Meer, also unter der Wasseroberfläche. Doch dem Filmteam war es gelungen den Sprung eines Hais festzuhalten, wie er an einer Stelle komplett über dem Meeresspiegel schwebte, bevor er wieder krachend ins Wasser stürzte. Ein gigantischer Moment. Später wurde in der Dokumentation gezeigt, wie man diese Szene gedreht hatte. Und zwar hatte sich dazu ein Kameramann auf einem Hochseeboot festschnallen lassen und diese Szene mit einer sogenannten „Slow-Motion“-Kamera gefilmt. Diese Kamera hat den Haiangriff 40-mal langsamer aufgenommen als er tatsächlich war. Nur mit hohem körperlichen und technischen Einsatz war es möglich, diese Bilder zu liefern. In Psalm 104,25 schrieb der Psalmist:
Da ist das Meer, groß und ausgedehnt nach allen Seiten. Dort ist ein Gewimmel ohne Zahl: Tiere klein und groß.
Psalm 104,25
Manchmal frage ich mich, wie der Schreiber seine Lobeshymne über die Schöpfung heute schreiben würde, mit den Einblicken in die Schöpfung, wie wir sie heute kennen?
Sind Dokumentationen gefährlich?
Dokumentationen über die Natur sind eine feine Sache, da sie vielen Menschen erlauben, z. B. Raubtiere zu beobachten, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Dennoch behaupte ich, dass selbst das Anschauen dieser Dokumentationen für uns Menschen gefährlich werden kann. Wie das? Nun, lassen Sie mich das erklären.
Der Apostel Paulus begründet den gerechtfertigten Zorn Gottes über uns Menschen mit folgenden Worten:
Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung, denn trotz allem, was sie über Gott wussten, erwiesen sie ihm nicht die Ehre, die ihm zukommt, und blieben ihm den Dank schuldig
Römer 1,20-21
Eine Schöpfung ohne Schöpfer?
Paulus sagt, dass wir nicht durch die Welt gehen können, ohne zum Schluss zu kommen, dass die Schönheit und Ordnung in der Natur auf einen allmächtigen Schöpfer zurückzuführen ist. Alles spricht für einen Schöpfer! Doch, so Paulus, wollen wir Menschen von Natur aus nicht zu dieser Schlussfolgerung kommen. Wir wollen den Schöpfer nicht anerkennen, weil dies bedeuten würde, dass wir ihn als Autorität anerkennen müssten – und dagegen sträubt sich unser sündiges Herz. Wir wollen über die Schönheit der Schöpfung staunen, aber wir ziehen es allgemein vor, ihren Ursprung dem Zufall, einem evolutionären Prozess, zuzuschreiben. Der Mensch möchte zurück zu „Mutter Natur“, aber er leugnet, Gott zum Vater zu haben! Der Mensch möchte über die Schöpfung staunen, aber nicht dem Schöpfer dafür danken!
Das meinte ich damit, wenn ich sagte, dass es für den Menschen gefährlich werden kann, wenn er Dokumentationen anschaut. Je mehr Wunder wir in der Natur entdecken, sei es am Bildschirm oder in der Natur selbst, deto mehr geraten wir ins Staunen und desto mehr Grund haben wir Gott anzuerkennen und Ihn zu ehren, indem wir Ihn als höchste Autorität und Freude unseres Lebens anerkennen. Verweigern wir Ihm jedoch diese Ehre, laden wir umso größere Schuld auf uns, die Gott eines Tages von uns einfordern wird.
Neben Paulus in der oben zitierten Römerstelle hat es vermutlich niemand besser als Hiob ausgedrückt, dass wir anhand der Schöpfung Gott erkennen müssen:
Aber frage doch das Vieh, und es wird es dich lehren, oder die Vögel des Himmels, und sie werden es dir mitteilen, oder rede zu der Erde, und sie wird es dich lehren, und die Fische des Meeres werden es dir erzählen! Wer erkennt nicht an all diesem, dass die Hand des HERRN dies gemacht hat?
Hiob 12,7-9
Gott erkennen
Die Bibel ist darin klar: Das Problem liegt nicht am Erkennen selbst, sondern am sündigen Herzen, das nicht bereit ist, die notwendige Schlussfolgerung daraus zu ziehen. Es dürfte offensichtlich sein, dass wir selbst an unserem Zustand nichts ändern können. Gott musste etwas tun und Er hat es auch:
Denn Gott, der gesagt hat: „Aus Finsternis wird Licht leuchten!“ (vgl. 1. Mose 1,3), er ist es, der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. 2Kor 4,6
Paulus erklärt hier, dass Gott – ähnlich wie bei der ursprünglichen Schöpfung – Licht in unsere Herzen scheinen lässt, damit wir die Herrlichkeit Gottes erkennen. In diesem Kontext meint Paulus mit „Erkennen“ jedoch mehr als die Erkenntnis, von der er in Römer 1,20 sprach. Hier geht es dem Apostel um die Erkenntnis, die auch zur richtigen Schlussfolgerung gelangt, nämlich dass Gott Schöpfer und Herr des Lebens ist. Anders ausgedrückt: Gott bewirkt ein Wunder in unseren Herzen, sodass wir nicht bei den Wundern der Natur stehenbleiben, sondern den Schöpfer dahinter erblicken – und zwar in der Person Jesus Christus! In Jesus, kam Gott zu uns Menschen; der Schöpfer kam in seine Schöpfung, „damit er uns zu Gott führe“ (1Petr 3,18). Gott öffnet die geistlichen Augen, damit wir das Wunder im Evangelium sehen, dass Christus stellvertretend den Zorn Gottes für unsere Undankbarkeit und Respektlosigkeit Gott gegenüber ertrug, damit wir wieder Frieden mit Gott haben können. Deshalb sagt Paulus in 1. Thessalonicher 5,17:
Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thessalonicher 5,17
Versöhnt mit Gott ist unsere Freude an der Schöpfung nun umso schöner, da wir wissen, wer hinter all den Wundern steckt, die wir bestaunen dürfen. Mit den Psalmisten können wir nun gemeinsam unsere Freude an der Schöpfung mit den Worten ausdrücken:
Singen will ich dem HERRN mein Leben lang, ich will meinem Gott spielen, solange ich bin. Möge ihm gefallen meine Rede! Ich, ich freue mich in dem HERRN!
Psalm 104,33-34
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