Hoffnung im Alten Testament

Die Hoffnung der alttestamentlichen Gläubigen

Worin bestand die Hoffnung der Gläubigen im Alten Testament gerettet zu werden? Vertrauten sie auf ihre „guten“ Werke oder auf die Verheißungen ihres Gottes?


Wann immer wir im Alten Testament von einer Bekehrung lesen, geschah dies stets im Hinblick auf den kommenden Messias. Der rettende Glaube richtete sich auch damals nicht allgemein auf Gott aus, sondern explizit auf die göttlichen Verheißungen des vollkommenen Retters, der kommen sollte, um sie von ihren Sünden zu erlösen (vgl. 1 Mose 3,15).

Daher ließ Gott schon damals Sein Evangelium den Menschen predigen. Die es hörten und daran glaubten, wurden errettet (vgl. Hebr 4,2; 11,26). Solange wir nicht verstehen, dass ein Sünder zur Zeit des Alten Testaments in derselben Weise errettet wurde, wie zur Zeit des Neuen Testaments – nämlich aus Gnade durch den Glauben an den Messias – wird das Alte Testament für uns immer ein Buch voller Gesetzlichkeit und kultischer Bräuche sein.

Wir werden gemeinsam mit Abraham, Isaak und Jakob in Gottes ewigem Reich an einem Tisch sitzen (vgl. Mt 8,11). Und wir alle werden in derselben Weise dorthin gelangen. Es wird nicht einige geben, die aus Gnade durch den Glauben an Jesus errettet wurden, während andere dies durch das Einhalten von Opfergesetzen erreichten. Wenn dies so wäre, dann hätten einige Anlass, Christus für Sein Erlösungswerk zu preisen, während andere ihren eigenen Werken danken.

Als David seinen Ehebruch mit Bathseba und den Mord an Uria bekannte, wusste er, dass Opfer allein nichts bezwecken können. Vielmehr braucht es „einen zerbrochenen Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz“ (vgl. Ps 51,18-19). Jesaja gab uns einen einzigartigen Blick auf den leidenden Messias, der Sein Leben für die Schafe geben würde (vgl. Jes 53). Und selbst Hiob wusste, wie nötig er einen Mittler brauchte, um mit Gott versöhnt zu werden. Und so vertraute er darauf, dass dieser Erlöser kommen würde, ja, dass er bereits lebt (vgl. Hiob 9,33; 19,25).

Das Westminster Glaubensbekenntnis erklärt, wie Christus Sünder erretten konnte, die vor Seiner Menschwerdung lebten:

Auch wenn das Erlösungswerk historisch erst durch die Menschwerdung Christi begann, so wurden doch dessen Wirksamkeit, Kraft und Auswirkungen bereits den Gläubigen aller Zeitalter zugeteilt, die Ihn in den Verheißungen, Vorschattungen und Opfern erkannten, die ja auf Ihn hinwiesen.

Westminster Bekenntnis

Dabei ist nicht entscheidend, ob Mose den menschlichen Namen des Messias kannte, oder ob Abraham genau Bescheid wusste, auf welche Weise er „die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ erben würde (vgl. Hebr 11,8-10). Ihr begrenztes Wissen hielt die Gläubigen des Alten Testaments nicht davon ab, den verheißenen Erlöser zu erwarten, in dem unser aller Hoffnung liegt. Jesus Christus war schon immer der einzige Weg zu Gott, ob die Menschen Ihn nun unter Seinem Namen kannten oder nicht. Wichtig war nur, dass sie Gottes Verheißungen kannten und ihre Erlösung von dem Messias abhängig machten. Abel, Henoch, Noah, Sarah, Josef, Rahab, Gideon, und Unzählige andere schauten nach vorn und erwarteten das Kommen Jesu Christi. „Diese alle sind im Glauben gestorben“ und vertrauten auf Gottes Zusagen, die ihre endgültige Erfüllung, „das Ja und das Amen“, in Jesus Christus haben (vgl. Hebr 11,13; 2 Kor 1,20).

Die Hoffnung der Gläubigen im Alten Testament gründete sich also ganz allein auf Jesus Christus – und auf nichts anderes!

© Herold-Schriftenmission



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