das Alte Testament

Der dreieinige Gott im Alten Testament

„Und Gott sprach: ‚Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, uns ähnlich!'“ – 1. Mose 1,26a

Dieser Vers hat bereits vielen Gelehrten Kopfzerbrechen bereitet. Gott spricht von sich selbst in der Mehrzahl. Was hat das zu bedeuten? Finden wir hier einen Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes?

Die Lehre von der Dreieinigkeit, dass Gott eins ist im Wesen, aber in drei Personen existiert, ist eine der zentralen christlichen Glaubensüberzeugungen. Aber hat der Verfasser wirklich an die Dreieinigkeit gedacht, als er diesen Satz schrieb? Vermutlich nicht. Es ist zweifelhaft ob Mose hier bereits eine Vorstellung von der Trinität hatte, so wie wir sie heute besitzen. Vermutlich haben auch seine ursprünglichen Leser, das Volk Israel, hier noch keine Vorstellung von einem dreieinigen Gott gehabt.

Es wurden einige Vorschläge gemacht, wie die Verse zu deuten sind, wenn wir dem Text kein christliches Dogma überstülpen wollen. Einige vermuten, dass Gott hier von sich selbst in der Mehrzahl spricht, so wie ein König oder ein anderer Würdenträger von sich in der dritten Person redet. Andere legen nahe, dass Gott hier Engel über seine Schöpfungsabsicht des Menschen informiert.

Als Christen, die wir heute mit der Bibel die vollständige Offenbarung Gottes in den Händen halten, können wir vermuten, dass Gott hier einen ersten Hinweis auf die Dreieinigkeit gab, die wir aber erst im Licht der gesamten Heiligen Schrift richtig einordnen können. Denn einerseits müssen wir betonen, dass Gott sich im Laufe der Weltgeschichte nach und nach offenbarte, andererseits vertrauen wir darauf, dass Gott uns sein Wort mit einer bestimmten Absicht gab und Er, wie ein weit vorausschauender Autor, bereits das vollständige Werk im Blick hatte.

So sind wir überzeugt, dass alle drei Personen der Dreieinigkeit den Wunsch hatten, uns Menschen zu erschaffen. Als Gott uns schuf, gab es keinen Widerspruch innerhalb der Gottheit. Alles, was Gott tut, tut Er in völliger Harmonie mit sich selbst.



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