Corona und Christus

Buchvorstellung: Corona und Christus von John Piper

Krisenzeiten sind gute Gelegenheiten um inne zuhalten und sein eigenes Weltbild zu hinterfragen. Als Christen sollten wir uns daher auch die Frage stellen, wie wir die weltweite Corona-Krise im Licht der Bibel betrachten und welche Antworten wir auf die drängenden Fragen unserer Zeit geben können (vgl. 1Petr 3,15).

John Piper, langjähriger Pastor und Gründer des christlichen Werkes DesiringGod, hat mit genau diesem Anliegen ein kurzes Buch mit dem Titel Corona und Christus verfasst, das von unserem befreundeten Netzwerk Evangelium21 in deutscher Sprache herausgegeben wurde.

Laut Piper offenbaren Krisenzeiten, wie wir sie derzeit mit Corona erleben, wie unsicher unser Leben tatsächlich ist. Doch es gibt für uns Menschen ein Fundament, auf das wir wirklich unser Leben bauen können – Jesus Christus. Piper schreibt:

Dieses Buch ist meine Einladung an dich: Stell dich mit mir auf diesen Fels, auf Jesus Christus. Er ist der feste Grund. Was das bedeutet, wird hoffentlich im Lauf des Buches deutlich. Mein Ziel ist es, zu zeigen, warum Gott in Christus in die­sem Moment der Geschichte – während dieser Corona-Pan­demie – der Fels ist und was es heißt, auf seiner mächtigen Liebe zu stehen.

Corona und Christus, S. 19

Der Gott, der über Corona regiert

Das verhältnismäßig kleine Buch ist in zwei Hauptteile eingeteilt. Im ersten Hauptteil Der Gott, der über Corona regiert, untersucht Piper das biblische Gottesbild und erklärt, warum Gott vertrauenswürdig ist und dass Corona nicht außerhalb von Gottes souveränem Machtbereich liegt:

Corona wurde also von Gott gesandt. Es ist darum keine Zeit für sentimentale Vorstellungen von Gott. Es ist eine bittere Zeit. Und Gott hat sie bestimmt. Gott regiert über diese Zeit. Er wird ihr ein Ende setzen. Kein Aspekt liegt außerhalb sei­ner Herrschaft. Leben und Tod sind in seiner Hand.

Corona und Christus, S. 36

Piper konzentriert sich dabei auf seine Stärke – die Auslegung der Bibel – und lässt so gut wie alle anderen Aspekte wie Meinungen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik außen vor. Immer wieder kommt er auf sein Anliegen zu sprechen:

Ich will aufzeigen, was die Bibel lehrt, und danach erklä­ren, wie Corona damit zusammenhängt.

Corona und Christus, S. 48

Was tut Gott durch Corona

Im zweiten Hauptteil Was tut Gott durch Corona, zeigt Piper sechs Dinge auf, die Gott mit der Corona-Krise beabsichtigt. Dabei greift Piper auf Aspekte zurück, die in jeder Krise greifen. Diese sechs im Buch genannten Dinge sind:

  1. Moralisches Grauen abbilden: Wie alle Krisen, die unsere Welt befallen, geht Corona letztlich auf den Sündenfall zurück und ist eine Konsequenz davon. Piper schreibt treffend dazu: „Krankheiten und Fehlbildungen in der physischen Welt sind Gottes Bilder dafür, was die Sünde in der geistlichen Welt bedeutet.“ (S. 54)
  2. Konkrete göttliche Strafgerichte: In gewisser Hinsicht ist die Corona-Krise (wie jede andere Krise auch) ein Strafgericht Gottes an einer sündigen Menschheit ist. Dabei betont Piper, dass wir diese Aussage nur allgemein, jedoch nicht auf den Einzelfall deuten können.
  3. Aufrütteln für das zweite Kommen Jesu: Obwohl stürmische Zeiten in der Weltgeschichte immer wieder zu unbiblischen und spekulativen Endzeitszenarien geführt haben, so sollten wir dennoch nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass diese Welt auf das große Ereignis des zweiten Kommens Jesu als Weltenrichter zusteuert.
  4. Neuausrichtung am unendlichen Wert Jesu: Krisenzeiten offenbaren, was wir wirklich am meisten lieben. Piper fordert den Leser heraus, die Corona-Krise zu nutzen, um sich den Wert Jesu wieder neu vor Augen zu führen.
  5. Gute Werke inmitten von Gefahr hervorbringen: Piper weist darauf hin, dass Christen in der ganzen Kirchengeschichte immer wieder dafür bekannt waren, dass sie auch und besonders in schweren Zeiten aufopferungsvoll ihren Mitmenschen gedient haben, oftmals unter Einsatz ihres Lebens. Die Corona-Krise sollte dabei keine Ausnahme sein.
  6. Tiefe Wurzeln lockern, damit die Völker mit dem Evangelium erreicht werden: Piper verweist darauf, dass Gott in der Vergangenheit Krisenzeiten gebraucht hat, um die Botschaft des Evangeliums zu verbreiten. Auch wenn es aufgrund der Ausgangssperre nicht danach aussieht, geht Piper davon aus, dass die Corona-Krise langfristig betrachtet der Ausbreitung des Evangeliums dienen wird.

Fazit

Trotz der knappen 100 Seiten ist das Buch von Piper herausfordernd und bietet viel Stoff zum Nachdenken. Ich vermute mal, dass die meisten Leser vorrangig wegen dem zweiten Hauptteil, Was tut Gott durch Corona, zum Buch greifen werden. Dieser kommt meines Erachtens relativ spät, da Piper in der ersten Hälfte die theologische Grundlage legt (Souveränität Gottes, Vertrauenswürdigkeit der Schrift). Hier hätte meines Erachtens eine längere Einleitung mit dem Verweis auf andere Bücher von John Piper ausgereicht.

Dennoch möchte ich Corona und Christus jedem ans Herz legen, der sich fragt, wie die Corona-Krise im Licht der Bibel zu betrachten ist.


Evangelium21 stellt Corona und Christus kostenlos als elektronisches Buch und als Hörbuch in deutscher Sprache zur Verfügung.

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Elektronisches Buch
Das Buch kann kostenlos als PDF und ePub heruntergeladen werden, um es auf Smartphones, Tablets, Laptops oder Desktoprechnern zu lesen.

Hörbuch
Das komplette Hörbuch – gelesen von Matthias Mockler – kann als MP3 heruntergeladen, als Episode des Evangelium21-Podcasts oder auf Youtube angehört werden.

Eine gedruckte Ausgabe wird über verschiedene Verlage verschenkt, sobald die bestellten Exemplare gedruckt und übersandt sind.

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