Menschwerdung Jesu Christi

Was die Menschwerdung Jesu für uns bedeutet

Das Ereignis der Menschwerdung Jesu Christi, ist eine herrliche Tatsache, die leider viel zu wenig bedacht und bestaunt wird. Dabei hat dieses Ereignis für uns großartige Auswirkungen. Was Jesu Menschwerdung für uns bedeutet und welche wichtigen Wahrheiten sie enthält, das wollen wir uns in einigen kurzen Punkten verinnerlichen.

Die Menschwerdung Jesu Christi war nicht der Beginn des Sohnes Gottes

Die wundervolle Nacht in Bethlehem, in der Gottes Sohn von einer Jungfrau geboren wurde, war nicht der Beginn Seiner Existenz. John Murray schreibt: „In der Inkarnation sehen wir den, der nicht wurde, sondern von Ewigkeit her war, das werden, was er von Ewigkeit her nicht war.“

Die Menschwerdung Jesu Christi zeigt uns die Demut Jesu

Jesus war kein typischer König. Er kam nicht um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen (vgl. Mk 10,45). Und in dieser Demut lebte Jesus von Anfang bis Ende, von Bethlehem bis Golgatha. Paulus beschreibt die Demut Jesu in Philipper 2,6-8 auf wunderbare Weise: „Er, der in Gestalt Gottes war und es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein, erniedrigte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.“

Die Menschwerdung Jesu Christi ist die Erfüllung vieler Prophezeiungen

Die Inkarnation Jesu geschah nicht unbeabsichtigt oder spontan, sondern war seit Jahrhunderten von Gott vorausgesagt und geplant. Die wahrscheinlich deutlichste Voraussage, dass der Messias als wahrer Gott und wahrer Mensch kommen würde, finden wir in Jesaja 9,5: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.“

In diesen Versen offenbart Gott seinem Propheten Jesaja die Geburt eines außergewöhnlichen Kindes. Die Namen, die in dieser Offenbarung für das Kind verwendet werden sind ein deutlicher Hinweis auf Jesus Christus, den Gott-Menschen.

Die Menschwerdung Jesu Christi ist ein großes Geheimnis

Die Bibel schenkt uns nur wenig Einblick in das Wunder der Menschwerdung Jesu. Vieles dabei bleibt ein Geheimnis. Zurecht schreibt Mose: „Das Verborgene steht bei dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare gilt uns und unsern Kindern für ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun“ (5 Mose 29,28).

Es liegt nicht an uns eine Antwort auf die Frage zu finden, wie und auf welche Weise Gott es möglich gemacht hat, dass Jesus Christus wahrer Gott blieb und zugleich wahrer Mensch wurde. Die frühen Kirchenväter haben, im Kampf gegen aufkommende Irrlehren bezüglich der Person Jesu, gemeinsam folgende Formulierung verfasst:

Unser Herr Jesus Christus ist als ein und derselbe Sohn zu bekennen, vollkommen derselbe in der Gottheit vollkommen derselbe in der Menschheit, wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch derselbe, aus Vernunftseele und Leib, wesensgleich dem Vater der Gottheit nach, wesensgleich uns derselbe der Menschheit nach, in allem uns gleich außer der Sünde, vor Weltzeiten aus dem Vater geboren der Gottheit nach, in den letzten Tagen derselbe für uns und um unseres Heiles willen [geboren] aus Maria, der jungfräulichen Gottesgebärerin, der Menschheit nach, ein und derselbe Christus, Sohn, Herr, Einziggeborener in zwei Naturen unvermischt, unverändert, ungeteilt und ungetrennt zu erkennen, in keiner Weise unter Aufhebung des Unterschieds der Naturen aufgrund der Einigung, sondern vielmehr unter Wahrung der Eigentümlichkeit jeder der beiden Naturen und im Zusammenkommen zu einer Person und einer Wesenseinheit, nicht durch Teilung oder Trennung in zwei Personen, sondern ein und derselbe einziggeborene Sohn, Gott, das ewige Wort, der eine Herr, Jesus Christus, wie die Propheten von Anfang an lehrten und er selbst, Jesus Christus, uns gelehrt hat, und wie es uns im Symbol der Väter überliefert ist.

Konzil von Chalcedon, 451 nach Christus

Die Menschwerdung Jesu Christi war nötig um uns zu erretten

Nicht allein die Tatsache, dass Jesus Mensch wurde rettet uns von unserer Sünde und dem Zorngericht Gottes, aber sie ist ein wesentlicher Teil von Gottes Rettungsplan für die Menschheit. John Murray erklärt dazu: „Das Blut Jesu Christi hat die nötige Kraft und den erforderlichen Wert, um uns von unserer Gottesfeindschaft zu heilen, uns von unserer Sünde zu reinigen und uns mit Gott zu versöhnen. Denn der, dessen Blut vergossen wurde, ist der Sohn Gottes, der Abglanz Seiner Herrlichkeit und das Ausdruck Seines Wesens; und zugleich nahm Er unser Fleisch und Blut an, um so das vollkommene Opfer zu werden, das für alle gilt, die durch Ihn vor Gott geheiligt werden.“

Ähnlich formuliert es der Hebräerbrief, wenn er davon schreibt, dass Jesus „in jeder Hinsicht den Brüdern gleich werden [musste], damit er ein barmherziger und treuer Hoherpriester würde in dem, was Gott betrifft, um die Sünden des Volkes zu sühnen“ (Hebr 2,17).

Die Menschwerdung Jesu demonstriert uns Gottes Größe und Herrlichkeit. Unser ewiger und unveränderlicher Gott hat sich so sehr erniedrigt, dass Er als kleines Baby auf diese Welt kam, geboren von einer geringen Jungfrau in einem erbärmlichen Umfeld. Der Schöpfer und Erhalter des Universums ist kein ferner, unnahbarer Gott; Er ist demütig, aufopfernd und barmherzig. Er ist zuverlässig, alle Seine Pläne lässt Er zustande kommen und alles was Er tut ist gut durchdacht. Doch auch wenn Gott uns so nah gekommen ist, ist Er doch weit über uns; Seine Wege sind für uns nicht zu begreifen. Wir können Ihn weder kontrollieren noch beeinflussen. Und doch ist Er der, der uns durch Sein Blut erkauft und uns errettet hat. Wie groß und wunderbar bist du, mein Gott!

Quelle: DesiringGod.org



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