Zufrieden mit Gottes Wegen
„Und die Patriarchen, neidisch auf Josef, verkauften ihn nach Ägypten. Gott aber war mit ihm und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn als Regenten über Ägypten und sein ganzes Haus ein.
Es kam nun eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsere Väter fanden keine Speise. Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. Beim zweiten Mal wurde Josef von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde die Herkunft Josefs bekannt. Josef aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft mit fünfundsiebzig Seelen. Jakob zog nun nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter; und sie wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, die Abraham für eine Summe Geld von den Söhnen Hamors in Sichem gekauft hatte.“ – Apostelgeschichte 7,9-16
Dieser Abschnitt gehört zu der Predigt des Stephanus, die er vor dem obersten Gerichtshof der Juden hielt. Stephanus wurde zu Unrecht als falscher Zeuge und als Rebell gegen Gottes Gesetz angeklagt, weshalb er sich während seiner Predigt in höchster Lebensgefahr befand. Und tatsächlich lesen wir auch am Ende von Kapitel 7, wie Stephanus zum Tode verurteilt und grausam hingerichtet wurde. Als treuer Zeuge Jesu Christi hatte Stephanus die göttliche Wahrheit verkündet und dafür mit seinem Leben bezahlt.
Wenn man diese Geschichte um Stephanus verfolgt, könnte man sich fragen: Wo ist Gott bei alledem? Hatte Er Stephanus vergessen? Warum lässt Er einfach zu, dass sein treuer Diener Stephanus wie ein Verbrecher behandelt, falsch angeklagt, bedrängt, verfolgt und getötet wird, obwohl er doch die Botschaft Gottes verkündigt? Die Antwort finden wir am Ende der Geschichte. Dort heißt es:
Als sie aber dies hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los. Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn.
Apostelgeschichte 7,54-58
Hier sehen wir, dass Gott Stephanus nicht vergessen hatte; die göttliche Dreieinigkeit war ihm in dieser Stunde nahe: Stephanus war erfüllt mit dem Heiligen Geist, er hatte seine Augen fest gerichtet auf die Herrlichkeit des Vaters und – und das ist etwas Besonderes, denn sonst spricht die Bibel davon, dass Christus zur Rechten des Vaters sitzt – er sieht Christus in Seiner Herrlichkeit stehend zur Rechten des Vaters! Christus ist in dieser Situation nicht nur teilnahmslos anwesend, Er steht voller Anteilnahme bereit, um seinen Knecht Stephanus voller Liebe in Seine Herrlichkeit aufzunehmen! Dieser Bericht über die Steinigung des Stephanus zeigt uns: Gott ist mit den Seinen, selbst wenn es so aussieht, als hätte Er sie verlassen.
An keiner Stelle hat Gott uns hier, auf dieser Erde, die Abwesenheit von Leid versprochen. Aber Er hat uns etwas viel Besseres versprochen: Seine trostreiche Anwesenheit inmitten allen Leids. Das ist es, was wir hier im Fall von Stephanus sehen. Stephanus konnte inmitten seines Leidens sicher sein: Auch wenn alle Menschen gegen mich sind, der HERR ist mit mir!
Ein Mann, der das auch erlebte, war Josef. In seiner Predigt sprach Stephanus selbst von diesen Ereignissen in Josefs Leben. Und wir können sehr viel aus dem Leben Josefs lernen.
1. Gott ist mit dir, auch in der Not
„Und die Patriarchen, neidisch auf Josef, verkauften ihn nach Ägypten. Gott aber war mit ihm“ (Apg 7,9).
Josef war zu dieser Zeit gerade einmal siebzehn Jahre alt. Seine Brüder hassten ihn. Sie hassten ihn so sehr, dass sie ihn nicht einmal mehr grüßten (vgl. 1Mo 37,4). Wer die Geschichte Josefs kennt, der weiß, dass dieser Hass mit der Bevorzugung Josefs durch den Vater Jakob und mit verschiedenen anderen Situationen zusammenhing. So hatte Josef zum Beispiel eine Vision in einem Traum, in dem sich seine Brüder und seine Eltern vor ihm verneigten (vgl. 1Mo 37,3.5-9). Und der Hass der Brüder führte so weit, dass sie zuerst planten, ihn umzubringen, und ihn letztendlich heimlich als Sklave verkaufen. Versetzen wir uns einmal in diese Situation: Von der eigenen Familie gehasst und abgelehnt zu werden. Gewalt von denen, die eigentlich seine engsten Vertrauten sein sollten.
Schon hier sehen wir eine Parallele zu Stephanus. Er begann seine Predigt mit den Worten: „Ihr Brüder und Väter, hört!“, womit er seine tiefe Verbundenheit zu seinen Zuhörern als Mitglieder seines Volkes, seiner Familie, verdeutlicht. Wie Josef, so wurde auch Stephanus von denen gehasst und verstoßen, die seine engsten Verbündeten sein sollten.
Doch wurde Stephanus von Gott verlassen? Nein! Wurde Josef von Gott verlassen? Nein! Sicherlich hätte Josef sich so fühlen können, als hätte Gott ihn verlassen, als er dort in der Grube saß und dem Hass seiner Brüder ausgesetzt war, als er sich später auf dem Weg nach Ägypten befand und als Sklave der Willkür seiner Besitzer ausgesetzt war, … Er hätte sich fragen können: Hat Gott mich verlassen oder gar vergessen? Aber nein, denn es heißt in der Schrift: „Ich will dich nicht verlassen“ (1Mo 28,15) und so konnte Josef getrost wissen: „Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was kann mir ein Mensch tun?“ (Ps 118,6).
Hast du jemals erlebt, dass dich jemand unfair behandelt hat? Vielleicht von deiner Familie, von deinem Arbeitgeber oder von Freuden? Fühlst du dich von Menschen verlassen? Oder hast du sogar manchmal das Gefühl, Gott hätte dich verlassen? Das Leben von Josef lehrt uns, wie wir mit Enttäuschungen, Trauer, Ungerechtigkeiten umgehen können und sie überstehen können, ohne bitter oder rachsüchtig zu werden, sondern im Gegenteil, alles aus Gottes Hand annehmen, ganz gleich, was uns begegnet.
„Gott aber war mit ihm!“ Was auch immer du durch machst – und wenn deine Erfahrung auch noch so bitter und schwer ist –, sei dir gewiss, dass Gott mit dir ist! Liest man die Geschichte von Josef, dann fällt auf, dass sehr häufig die Worte fallen: „Gott war mit Josef!“ Es waren teils sehr schwere und erschütternde Zeiten für Josef, aber Gott war immer mit ihm. Noch einmal möchte ich betonen: Gott verspricht dir in diesem Leben nicht die Abwesenheit von Leid, Er verspricht dir aber seine trostreiche Anwesenheit inmitten des Leids.
2. Gott hat alle Wendungen in unserem Leben in der Hand!
„Gott aber war mit ihm und rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn als Regenten über Ägypten und sein ganzes Haus ein“ (Apg 9b-10).
Josefs Leben war ein ständiges Auf und Ab. Es gibt zahlreiche unerwartete Wendungen; mal sind es gute und mal schlechte Wendungen. Einmal scheint es, als würde alles besser werden, doch dann folgt ein weiterer Niederschlag, doch dann erscheint wieder ein Lichtblick und kurz darauf wendet sich das Blatt wieder … Vielleicht kennst du das aus deinem Leben? Dinge verändern sich, und zwar nicht immer zum Guten. Aber wir dürfen aus Josefs Leben lernen: Alle Wendungen, die uns in unserem Leben begegnen, kommen aus der Unsichtbaren Hand Gottes. Gott war es, der alle Wendungen in Josefs Leben herbeiführte und es leitete.
So lesen wir zum Beispiel in Psalm 105,16-19:
„Gott rief eine Hungersnot über das Land herbei; jeden Brotstab zerbrach er. Er sandte einen Mann vor ihnen her: Josef wurde als Knecht verkauft. Sie zwängten seine Füße in Fesseln, in Eisen kam sein Hals, bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf, das Wort des HERRN ihm wieder Recht verschaffte.“
Psalm 105,16-19
Gott stand als souveräner HERR über all den Ereignissen und Wendungen von Josefs Leben. Er hat alle Dinge in Seiner Hand. Josef hatte dies verstanden – das lesen wir spätere noch an mehreren Stellen. Und auch wir müssen diese Wahrheit begreifen und als Trost und Ermahnung annehmen: Gott hat alle Wendungen in unserem Leben in der Hand! (siehe z.B. Mt 10,29-31).
Ich weiß, Herr, dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht, dass der Mann, wenn er geht, seine Schritte nicht lenken kann.
Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seinen Schritt.
Der HERR tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol hinab und wieder herauf. Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht … Denn dem HERRN gehören die Säulen der Erde, und auf sie hat er den Erdkreis gestellt. Die Füße seiner Frommen behütet er, aber die Gottlosen kommen um in Finsternis; denn niemand ist stark durch eigene Kraft.
Jeremia 10,23; Sprüche 16,9; 1. Samuel 2,6-9
Ganz gleich, was mir begegnen mag, ich bin mir gewiss, dass Gott alles in seiner Hand hat. Einem Kind Gottes widerfährt nichts, was nicht zuvor den Filter von Gottes grenzenloser Liebe passiert hat!
Aber: Auch wenn Gott alles nach seinem Plan lenkt und leitet, so macht Er sich doch niemals der Sünde schuldig. Die Bibel lehrt uns an vielen Stellen, dass Gott in seiner unendlichen Weisheit die Fähigkeit hat, selbst das Böse so in Bahnen zu lenken, dass es am Ende zum Heil und zum Segen für seine Kinder dienen muss. So etwas bekommt nur Gott hin!
3. Was auch immer uns durch Gottes Hand widerfährt, ist zum Besten für uns gedacht!
„Es kam nun eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Bedrängnis, und unsere Väter fanden keine Speise. Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. Beim zweiten Mal wurde Josef von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde die Herkunft Josefs bekannt. Josef aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft mit fünfundsiebzig Seelen“ (Apg 7,11-14).
Gott hatte einen Plan! Er wollte Israel vor der kommenden Hungersnot bewahren. Gott hatte Gutes im Sinn und daher bediente Er sich der bösen Sünden der Menschen, um Sein Ziel zu erreichen, ohne selbst schuldig zu werden. Gott war nicht schuldig am bösen Hass der Brüder gegenüber Josef; aber Gott gebrauchte diesen bösen Hass und lenkte ihn so in Bahnen, dass er dazu führte, dass Josef als Sklave nach Ägypten gebracht wurde. Gott lenkt und führt die Dinge zu Seinem guten Ziel! Josef hatte das verstanden. Das sehen wir zum Beispiel daran, was er seinen Brüdern entgegnete, als er sich ihnen offenbarte:
Seid nicht bekümmert, und werdet nicht zornig auf euch selbst, dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt … Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Rest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine große Rettung. Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.
1. Mose 45,5.7-8
Drei Male wiederholt er das, damit es auch der Letzte versteht! Josef hatte erkannt: Gott hat es gut gemeint; Gott hatte einen Plan; Gott hatte ihn, Josef, gesandt, um Sein Volk zu erretten! Menschen meinen es böse, Gott aber meint es gut; die Menschen verfolgten einen bösen Plan, doch Gott machte ihn gut; die Brüder hatten im Sinn, ihren Bruder zu vernichten, doch Gott gebrauchte dies, um sie zu erretten! Und so bekennt Josef: „Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott aber hatte Gutes beabsichtigt, damit er es so ausführe, wie es jetzt zutage liegt, nämlich ein großes Volk zu erretten“ (1.Mose 50,20).
Führen wir uns das vor Augen: All das, was Josef bisher erlebt hatte, dieser unfassbare, brutale Verrat seiner Brüder, die lange Zeit unschuldig im Gefängnis, all das passierte, doch Gott hatte Gutes damit im Sinn. Ich weiß, dass dies keine menschliche Logik ist; aber es ist göttliche Wahrheit! „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind … dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein“ (Röm 8,28-29). Beachten wir, dass diese Verheißung denen gilt, die Gott lieben; sie gilt nicht gottlosen Sündern! Für echte Kinder Gottes, die in Christus erlöst sind, werden alle Dinge zum Guten mitwirken!
Was aber ist das Gute, das Gott in unserem Leben bewirken will? Paulus gibt uns die Antwort: „Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein“ (Röm 8,29). Das ist das große Ziel Gottes mit seinen Kindern! Und um dieses große Ziel zu erreichen, muss alles, was dir in deinem Leben begegnet, mitwirken – das Angenehme wie das Unangenehme; die Dinge, die Menschen als Böses beabsichtigt hatten, die aber Gott zum Guten gebraucht. Gott hat das Beste für dich im Sinn, damit du durch alles Jesus ähnlicher wirst!
Wir sehen dieses Prinzip sehr deutlich bei Josef. Er wurde Jesus Christus ähnlicher gemacht; und das nicht nur, indem er für seine Familie zum Retter wurde, sondern auch in seinem Charakter wurde Josef durch all das, was er erlebte, Christus ähnlicher gemacht. Wenn wir das 1. Buch Mose lesen, dann sehen wir, dass Josef zu Beginn ein sehr stolzer, unreifer junger Mann war. Doch sehen wir, wie demütig er am Ende der Geschichte ist: Als seine Brüder, die, die ihn verraten hatten, vor ihm, dem Herrscher der Weltmacht Ägyptens, erscheinen, da lesen wir:
Und seine Brüder gingen und fielen vor ihm nieder und sagten: Siehe, da hast du uns als Knechte. Josef aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich etwa an Gottes Stelle? … Fürchtet euch nicht! Ich werde euch und eure Kinder versorgen. So tröstete er sie und redete zu ihrem Herzen.
1. Mose 50,18-21
Sehen wir diese Christusähnlichkeit? Voller herzlichem Erbarmen und Demut ist Josef ein Diener geworden. Ja, seine frühere Vision hatte sich erfüllt: seine Brüder sind vor ihm niedergefallen, aber Josef bildet sich nichts mehr darauf ein. Wie Christus spricht auch Josef: „Fürchtet euch nicht!“ Wie Christus vergibt auch Josef seinen Feinden und sucht das Beste für sie zu tun! Wie Christus bringt Josef ihnen unverdiente Gnade entgegen! Wir könnten den ganzen Tag damit verbringen, all die Parallelen zwischen Josefs Leben und dem Handeln Jesu herauszufinden. Aber lasst uns dies bisher gesagte zur Anwendung bringen. Denn es mag uns im Alltag manchmal schwer fallen zu glauben, dass Gott es immer nur gut mit uns meint. Aber es wird der Tag kommen, an dem alles Sinn machen wird und an dem du erkennen wirst, dass Gott allezeit bei dir war und du wirst Ihn dafür preisen!
Spurgeon erzählte einmal von einer Frau, die eine Teppichmanufaktur besuchte. Die Frau sah einen Teppich und sagte zu dem Verkäufer: „An diesem Teppich ist keine Schönheit zu erkennen!“ Der Teppichverkäufer erwiderte: „Meine Dame, dies ist der schönste Teppich, den Sie jemals gesehen haben.“ Sie aber antwortete ihm: „Ich sehe nichts als völlige Unordnung! Dort und hier hängen Fäden heraus und es ist nichts Ansehnliches daran.“ Der Teppichverkäufer sagte zu ihr: „Wissen Sie, warum Sie so über den Teppich denken? Sie betrachten seine Rückseite!“
Oft geht es uns wie der Frau aus Spurgeons Beispiel: Wir schauen auf unser Leben uns erkennen darin nichts oder nur wenig Herrliches. Auf dieser Seite der Ewigkeit erkennen wir dies noch nicht. Du fragst dich vielleicht:
- Warum hat Gott dieses oder jenes so geordnet?
- Warum musste dieses oder jenes so geschehen?
- Warum habe ich diese Krankheit?
- Warum musste ich mein Kind begraben?
- Warum ist meine Ehe so schwierig?
- Warum bin ich so einsam?
- Warum finde ich keine Arbeit?
- Warum komme ich immer wieder an die Grenzen meiner Nerven?
Gott wird uns eines Tages die Augen für die Wahrheit öffnen. Er wird den „Teppich“ unseres Lebens umdrehen und du wirst Gottes liebevolle Hand erkennen, wie er jeden einzelnen Faden gewebt hat; du wirst Seine Strukturen und Linien erkennen und sehen, wie herrlich Er alles zu unserem Besten und zu Seiner Ehre geführt hat!
„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1Kor 2,9). Es wird herrlicher und überwältigender sein, als wir uns jemals vorstellen können! Gott wird jede deiner Tränen abwischen. Du wirst in die ewige Freude eingehen, wo kein Geschrei, kein Leid, keine Trauer mehr sein wird. Sei dir gewiss, dass Gott in derselben Weise mit dir ist, wie er auch mit Josef war, obwohl er in der Grube saß, obwohl er von Menschen verlassen und unschuldig im Gefängnis saß. Gott verfolgt seinen wunderbaren, perfekten Plan, auch wenn es nicht danach aussieht!
Ich bin von Herzen davon überzeugt, dass jedes Leid in meinem Leben und im Leben jedes Gläubigen absolut Sinn macht! Denn auch wenn wir auf diese Weise Christus nur ein wenig ähnlicher geworden sind, dann hatte es einen Sinn! Denn es ist das Beste, was uns jemals geschehen kann!
Kannst du nicht glauben, dass Gott selbst das Leiden und die Sünden der Menschen so leiten kann, dass daraus etwas Gutes entsteht? Nun, dann überlege, was Gott in Christus getan hat. „Es gefiel dem HERRN, ihn (Christus) zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen!“ (Jes 53,10). Und warum? Um die Sünden vieler zu tragen und vielen zur Gerechtigkeit zu verhelfen (vgl. Jes 53,11-12). Die Kreuzigung Jesu war das Schlimmste, das jemals geschehen ist, und aus ihr ist das Herrlichste entstanden, das jemals entstehen konnte! Gott hat die größte Sünde gebraucht, um den größten Segen hervorzubringen. Er hat die größten Leiden gebraucht, um daraus den größten Segen zu erwirken. Und darin sehen wir die unendliche Weisheit und Herrlichkeit Gottes! Die Menschen hatten es böse gemeint, Gott aber hatte es gut gemeint! Glaubst du nicht, dass Gott dies auch in deinem Leben bewirken kann?
Daher sei geduldig und warte auf Gottes Handeln! Vertraue auf Gottes Verheißungen, die Gott in seinem Wort gegeben hat. Verheißungen wie in Jeremia 29,11: „Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren“, Römer 8,39: „Nichts wird uns scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ oder Hebräer 13,5: „Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen“, so dass wir zuversichtlich sagen können: „Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun?“
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