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Unsere Sünde ist weggenommen

…, damit der Ziegenbock all ihre Schuld auf sich trägt in ein ödes Land; und er schicke den Ziegenbock in die Wüste. 3. Mose 16,22

Es gibt Dinge, die können uns so sehr aufwühlen, dass wir innerlich nicht zur Ruhe kommen, bis die Quelle des Unfriedens beseitigt ist. Manche Menschen haben zum Beispiel Angst vor Hunden und können nicht entspannen, bis das Tier aus ihrem Blickfeld verschwunden ist. Jeder Mensch kennt die Unruhe, die ihn befällt, wenn etwas vorgefallen ist, das eine wichtige Beziehung belastet. Er kann erst wieder frei denken und handeln, wenn er weiß, dass das Problem, das sein Gewissen belastet, aus der Welt geschafft ist. Wir Christen kennen das besonders bezüglich unserer Sünde, die unsere Beziehung zu Gott beeinträchtigt. Gott sei Dank, dürfen wir bei Ihm Vergebung finden.

Am großen Versöhnungstag brauchte der Priester unter anderem zwei Ziegenböcke. Der eine wurde geschlachtet und der andere wurde in die Wüste geschickt, raus aus der Gemeinschaft der Gläubigen, als sinnbildliche Darstellung, dass mit dem Ziegenbock die Sünde aus dem Volk Gottes entfernt wurde. Auch wenn interessanterweise kein direkter Vergleich im Neuen Testament zwischen diesem Ritual und Christus gezogen wird, so ist die Verbindung dennoch offensichtlich. Paulus schreibt: „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm“ (2. Korinther 5,21). Genauso wie der Ziegenbock die Sünde des Volkes symbolisch trug, so trug Christus tatsächlich unsere Sünde und nahm sie von uns hinweg (vgl. Johannes 1,29).

Nachdem der Ziegenbock aus dem Lager geführt worden war, durfte das Volk wissen: Unsere Schuld vom ganzen letzten Jahr ist von uns gewichen, sie ist weg und Gott wird sie uns nicht mehr vorhalten! Was für eine wunderbare Verheißung. Gott wird nicht mehr an unsere Schuld denken! „Er wird sich wieder über uns erbarmen, wird unsere Schuld niedertreten. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen“ (Micha 7,19). Christus kümmerte sich nicht nur um die vergangenen Sünden, oder um die des letzten Jahres. Denn es heißt, er hat „ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht … und mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden“ (Hebräer 10,12.14).

Gott ist allwissend, doch Er verspricht uns, dass Er nie wieder an unsere Schuld denken wird. Er behandelt sie so, als wäre sie für immer vergessen. Er befördert sie an einen unzugänglichen Ort. Gibt es eine hoffnungsvollere Verheißung für ein beladenes Gewissen als die völlige Vergebung in Christus?

Als Gottes Volk wissen wir darum, dass unsere Schuld für immer von uns genommen ist.

Gebet: Unser Vater im Himmel, wenn du vergibst, dann ganz und ohne Vorbehalte. Wenn du Sünden vergibst, dann bringst du sie nie wieder vor, denn dein Sohn hat alles gesühnt. So dürfen wir mit einem reinen Gewissen leben und danken dir dafür. Amen!

 

Diese Andacht ist ein Auszug aus dem Buch Leben als Gottes Volk – Tägliche Andachten aus den fünf Büchern Mose, dass beim Herold Verlag erschienen ist.

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