Gebet für die Errettung unserer Kinder
Das Gebet für unsere Kinder ist eine der wichtigsten Verpflichtungen, die wir als christliche Eltern haben. Der Bibellehrer Joel Beeke zeigt auf, wie wichtig das Gebet für die Errettung unserer Kinder ist.
Die Errettung unserer Kinder ist unbezahlbar; ihr geistlicher Zustand ist weit wichtiger als ihr physischer. Daher brauchen sie unser Gebet – ernste Gebete aus brennenden Herzen für ihre persönliche Bekehrung, damit sie zu Christus finden und beständig im Glauben wachsen. Der bekannte Bibelausleger Matthew Henry schrieb einmal die Worte: „Eltern, die ihren Kindern einen Reichtum an Gebeten hinterlassen, vererben ihnen weitaus mehr als Schätze voll Gold und Silber.“
Meine Mutter starb vor kurzer Zeit. Aus finanzieller Sich hatte sie nur sehr wenig, das sie ihren Kindern vererben konnte. Doch wir alle wissen um den großen Schatz an Gebeten, die unsere Eltern in den Jahren für uns aufgehäuft hatten. Als wir gemeinsam mit ihnen ihre Goldene Hochzeit feierten, beschlossen wir, dass jeder von uns fünf Kindern ihnen für eine spezielle Sache danken sollte. Doch ohne es vorher besprochen zu haben, dankte jeder von uns unserer Mutter für ihre vielen Gebete. Wir alle wussten, dass sie über Jahre hinweg jeden Tag ernstlich und leidenschaftlich für jeden einzelnen von uns gebetet hatte.
Und es ist gut zu wissen, dass wir damit nicht alleine waren. Auf einer Pastorenkonferenz in Italien fragte ich die Anwesenden, wie viele von ihnen durch das Gebet ihrer Mutter beeinflusst worden waren. Und es sah so aus, als hätte jeder der Anwesenden sich gemeldet. Gott legt einen ganz besonderen Segen auf die Gebete von Eltern für das geistliche und ewige Wohl ihrer Kinder.
Gott selbst hat versprochen, dass die Kinder gläubiger Eltern in einer besonderen Weise in den Bund der Gnade einbezogen sind (vgl. 1.Mo 17,7; Apg 2,39). Dieses Versprechen ist so kostbar, und die Privilegien, die es für unsere Kinder in sich birgt, sind ohne Zweifel riesig. Doch das gibt uns keinen Grund zu denken, dass unsere Kinder sich ganz sicher bekehren werden, und wir uns daher nicht um ihre Errettung sorgen müssten.
Eine gefährliche Denkweise
Die Meinung vieler Eltern, dass ihre Kinder sicher zu Jesus gehören, solange sich nicht durch große Sünden das Gegenteil zeige, ist absolut gefährlich. Viel zu häufig wird die Errettung von Wissen und Moral abhängig gemacht. Doch wir wissen, dass kein Mensch errettet ist, ohne durch Gottes Geist wiedergeboren zu sein, ohne die Erkenntnis von Sünden, ohne die Umkehr zu Gott, ohne den rettenden Glauben und ohne die nötige Frucht, die all dies mit sich bringt (vgl. Joh 3,5; 16,8-11; Lk 13,1-9; Joh 3,16; Gal 5,22-23). Stattdessen wird der persönliche rettende Glaube ersetzt durch „fromme Aktivitäten“ zu Hause, in der Gemeinde, in der Schule usw.
Nikodemus war als ein Jude in den Bund aufgenommen, er erhielt das Zeichen des Bundes (die Beschneidung), er kannte die Heiligen Schriften, und doch sagte Jesus zu ihm: „Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Joh 3,7). (Jesus gebrauchte hier die Mehrzahl „Ihr“, um zu zeigen, dass alle Israeliten unter diese Bedingung stehen.) Bevor Nikodemus von neuem geboren wurde, war er geistlich blind für die Wahrheiten des göttlichen Reiches (vgl. V. 3+10).
Dasselbe trifft auch auf unsere Kinder zu: Ohne die rettende Gnade Gottes bleiben sie gefallene Sünder und haben keine Gerechtigkeit, die vor Gott gilt (vgl. Ps 51,5; 58,3). Das Belgische Bekenntnis sagt:
Die Erbsünde betrifft alle Menschen, und stellt die Verdorbenheit ihrer ganzen Natur dar, von der Kinder – selbst im Mutterleib – ebenso betroffen sind.
Belgisches Bekenntnis, Artikel 15
Um durch Christus errettet zu werden, müssen sie „in Seinen Leib als Glieder eingefügt werden und alle Seine Wohltaten durch den wahren Glauben annehmen“ – der Glaube, „den der Heilige Geist durch das Evangelium“ in ihren Herzen bewirkt (Heidelberger Katechismus F&A 20-21).
Die Kinder der Gläubigen besitzen eine äußerliche Heiligkeit, indem sie durch die Gemeinde und Sein Wort beeinflusst werden, und trotzdem gelten ihnen die Verheißungen an die Gläubigen so lange nicht, bis sie durch den Heiligen Geist von neuem geboren wurden. Er muss die Kinder Abrahams umwandeln, damit sie die Segnungen erhalten, die Gott Abraham verheißen hat (vgl. Apg 3,25-26; Gal 3,7+9). Wir müssen daher für die Errettung unserer Kinder beten, und sie auffordern, in Jesus als den alleinigen Retter zu vertrauen, dessen Blut uns von all unserer Schuld reinigen kann (vgl. 1.Joh 1,7).
Gott versprach Abraham, dass Er einen Bund aufrichten würde, damit Er sein Gott und der Gott seiner Kinder und Kindeskinder sein würde (vgl. 1.Mo 17,7; Ps 105,8). Doch Gott verkündete Israel durch Seinen Propheten Johannes: „Denkt nicht, bei euch selbst sagen zu können: Wir haben Abraham zum Vater“ (Mt 3,9). Und an die, die glaubten, ihre Abstammung würde sie retten, wandte sich Jesus mit den Worten: „Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so würdet ihr Abrahams Werke tun“ (Joh 8,39). Dabei sprach Er von Werken, die zeigen, dass rettender Glaube vorhanden ist, und man „nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren“ ist (Joh 1,13; vgl. Röm 4,11-12). Gottes Verheißung gilt allen, die, wie Abraham, an die Rechtfertigung glauben und leben.
Aber wie sollen wir für die Errettung unserer Kinder beten? Ein gutes Beispiel dafür gibt uns Alexander Whyte, ein schottischer Prediger aus dem 19. Jahrhundert: „O allmächtiger Gott, unser himmlischer Vater, schenke uns Nachkommen, die gerecht vor Dir stehen! O Gott, schenke uns unsere Kinder ein zweites Mal, durch eine weitaus bessere Geburt. Gib, dass unsere Kinder an unserer Seite in deinem heiligen Bund stehen.“
Errettung ist nichts, was automatisch oder selbstverständlich geschieht. Kinder im christlichen Glauben zu erziehen ist etwas, das im Glauben an Christus geschieht. Gottes Verheißungen geben uns ein solides Fundament für all unsere Gebete und die Hoffnung für unsere Kinder. Gleichzeitig ermahnt Er uns aber, die Mittel zu gebrauchen, die Er uns in Seiner Gnade zur Verfügung stellt. Betest du täglich für die Errettung deiner Kinder? Betest du täglich mit deinen Kindern? Wenn nicht, was kannst du dann vom Herrn erwarten? Unabhängig davon, ob deine Kinder errettet werden oder nicht, kannst du von dir behaupten, dass du Gottes Gnadenthron erstürmt hast, um Ihn mit brennendem Herzen für ihre Errettung zu bitten?
© Ligonier Ministries @ Tabletalk Magazine. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.
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