Wiederkunft Jesu Christi

Die Wiederkunft Jesu Christi

Das Neue Testament hat einiges über die Wiederkunft Jesu Christi am Ende der Zeiten zu sagen. Louis Berkhof fasst in diesem Artikel die wesentlichen Punkte dieser Lehre für uns zusammen.


Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus!

Offenbarung 22,20

Den genauen Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu Christi kann niemand von uns voraussagen. Jeder bisherige Versuch, den exakten Zeitpunkt herauszufinden, hat sich als falsch erwiesen. Doch eines können wir aufgrund der Aussagen der Bibel mit absoluter Gewissheit sagen: Christus wird am Ende dieser Weltzeit wiederkommen!

Als die Jünger den Herrn fragten: „Was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“, zeigten sie damit, dass diese Begebenheiten für sie ein und dasselbe Ereignis sein werden. Und Jesu Reaktion weist darauf hin, dass sie damit richtig lagen. Auch später sprachen die Apostel Petrus und Paulus davon, dass Christi Wiederkunft und das Ende der Welt zusammen gehören. Dies wird auch deutlich, wenn wir uns die Begleiterscheinungen der Wiederkunft Jesu ansehen. Eine ist die Auferstehung der Heiligen. Jesus versichert, dass Er die, die an Ihn glauben, am jüngsten Tag auferwecken wird (vgl. Joh 6,40.44.54).

Eine weitere Begleiterscheinung wird das große Weltgericht sein, insbesondere das Gericht über die Gottlosen. Schließlich wird es auch zur Wiederherstellung aller Dinge kommen. Der Ausdruck „Wiederherstellung aller Dinge“ bezieht sich auf nichts Geringeres als die vollkommene und endgültige Erneuerung all dessen, was durch den Sündenfall entstellt oder zerstört wurde. Selbst der Teufel, die Sünde und der Tod werden dann endgültig entmachtet und besiegt sein.

Was aber muss geschehen, bevor unser Herr wiederkommt? Die Bibel spricht von konkreten Zeichen, die geschehen werden, bevor Christus wiederkommt. Dessen müssen wir uns bewusst sein, wenn wir in der Bibel von der nahen Wiederkunft des Herrn und dem baldigen Ende der Welt lesen. Des Weiteren müssen wir daran denken, dass aus Gottes Perspektive das Kommen Jesu schon immer kurz bevorsteht – sind doch bei Ihm tausend Jahre wie ein Tag und ein Tag wie tausend Jahre.

Ferner müssen wir sorgfältig darauf achten, dass er Herr, wenn Er von seinem Kommen spricht, nicht immer seine physische Wiederkunft am Ende der Zeit im Sinn hat. Dies kann sich auch auf sein Kommen im Heiligen Geist beziehen. Zudem haben wir es bei den Aussagen Jesu teilweise mit prophetischen Aussagen zu tun, bei der keine eindeutige Unterscheidung zwischen dem kurz bevorstehenden Kommen des Herrn bei der Zerstörung von Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. und seinem endgültigen Kommen zum Weltgericht gemacht wird. Hier gilt es, die Aussagen im Text den jeweiligen Ereignissen richtig zuzuordnen.

Gottes Wort sagt uns jedoch ganz deutlich:

Jesu Wiederkunft wird ein persönliches Kommen sein

Unmittelbar nach seiner Himmelfahrt erschienen den Jüngern zwei Engel in weißen Gewändern, die sprachen:

Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

Apostelgeschichte 1,11

Der Jesus, der die Jünger verlassen hatte, wird als derselbe und in derselben Weise wiederkommen.

Jesu Wiederkunft wird eine physische Rückkehr sein

Er wird leibhaftig wiederkommen. Es gibt Christen, die beziehen Jesu Wiederkunft nur auf das Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten. Daher glauben sie, Christus sei bereits zu seiner Gemeinde zurückgekehrt – nur auf eine geistliche Art und Weise. Es ist unstrittig, dass das Neue Testament von einem geistlichen Kommen Christi spricht. Aber dieses Kommen, ob zur Gemeinde an Pfingsten oder zum Einzelnen bei seiner Wiedergeburt, kann nicht mit dem gleichgesetzt werden, was die Bibel als die Wiederkunft Jesu Christi bezeichnet. Die Sprache der Apostel ist eindeutig, wenn sie in ihren Briefen – die alle nach Pfingsten geschrieben wurden – von einem zukünftigen Ereignis ausgehen.

Jesu Wiederkunft wird ebenfalls sichtbar für alle sein. Diese Tatsache ist nur logisch. Denn wenn wir davon überzeugt sind, dass Christus physisch wiederkommen wird, dann muss es ein sichtbares Ereignis sein. Die Schrift lässt keinen Zweifel daran, dass unser Herr in sichtbarer Weise zurückkommen wird.

Jesu Wiederkunft wird plötzlich erfolgen

Auch wenn die Bibel uns darüber aufklärt, dass dem Kommen des Herrn verschiedene Zeichen vorangehen werden, betont sie andererseits ebenso deutlich, dass sich dieses Kommen plötzlich, ja unerwartet und auch für seine Jünger überraschend stattfinden wird. Diese beiden Tatsachen stehen keinesfalls im Widerspruch, da die vorhergehenden Zeichen nicht den exakten Zeitpunkt ankündigen. Es ist vergleichbar mit den Prophezeiungen des Alten Testaments, die ebenfalls von verschiedenen Zeichen sprachen, die dem ersten Kommen Christi vorausgehen würden. Dennoch wurden viele von seinem Kommen überrascht. Ein Grund dafür war wohl, dass die Mehrheit der Bevölkerung den Prophezeiungen und Zeichen keinerlei Beachtung schenkte. Ebenso verdeutlicht uns die Bibel uns deutlich, dass die Wachsamkeit vor der Wiederkunft Jesu Christi nachlassen wird. Daher fordert sie uns auch immer wieder auf, sein Kommen zu erwarten. Denn je mehr wir auf die Zeichen achten, desto weniger werden wir von seinem zweiten Kommen überrascht werden.

Jesu Wiederkunft wird eine triumphale Rückkehr sein

Auch wenn Christus in persönlicher, physischer und sichtbarer Weise zurückkehren wird, unterscheidet sich seine Wiederkunft doch erheblich von seinem ersten Kommen. Er wird nicht erneut in einem Leib der Niedrigkeit und in Knechtsgestalt erscheinen, sondern mit einem verherrlichten Leib im Triumph und in Herrlichkeit. Die Wolken des Himmels werden sein Triumphwagen sein, die Heerscharen der Engel seine Leibgarde, die Erzengel seine Boten und die Gläubigen sein verherrlichtes Gefolge. Er wird als der König der Könige und der Herr der Herren wiederkommen. Er wird über alle Mächte des Bösen und über alle seine Feinde triumphieren und Gott wird alles seinen Füßen unterwerfen.



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