Verfuehrung Beevers

Die Schrift befreit von Verführung

Begierden gehören zu unserem Alltag dazu. Das können wir daran sehen, wie die Werbebranche uns ihre Produkte verkauft. Sex ist nur ein Mittel von vielen, das sie gebraucht, um die „Lust der Augen“ zu wecken. In der Werbung sollen die Produkte schön und anziehend sein; selten wird versucht, mit Fakten zu überzeugen.

Vor einigen Jahren war ich mit meinem kleinen Sohn mit der Bahn unterwegs und wir fuhren an vielen Werbeplakaten vorbei. Plötzlich stellte er eine scharfsinnige Frage: „Papa, warum sind auf den Werbeplakaten so viele Frauen?“

Oh – wie sollte ich antworten?

Dann gab Gott mir eine Idee. Ich stellte ihm eine Frage: „Wer ist allgemein stärker: Männer oder Frauen?“

„Männer“, sagte er.

„Wer ist allgemein schöner: Männer oder Frauen?“

„Frauen.“

„Richtig!“, sagte ich. „Unsere Gesellschaft ist an Tugenden wie Stärke weniger interessiert als an Schönheit. Darum sind vorwiegend Frauen auf den Plakaten. Aber das ist nicht gut; andere Tugenden sind auch wichtig.“

Die Welt um uns herum appelliert an die „Lust der Augen“ (ein Begriff, den die Bibel nicht nur für sexuelle Verführung, sondern für die Begierde allgemein verwendet), und nicht nur in der Werbung. Sie kleidet ihre Werte und Ziele in das, was sie Schönheit nennt (was übrigens eine geringere Vorstellung von Schönheit ist, wie die Bibel sie versteht), um uns zu locken. Andere Tugenden sind ihr nicht so wichtig, wie beispielsweise Stärke, Demut, Treue, Ausdauer, Weisheit, Opferbereitschaft, Geduld, Selbstbeherrschung, Verzicht, Zielstrebigkeit. Das erscheint alles zu mühsam.

Diese Versuchung ist so alt wie die Menschheit. Schon im Garten Eden nahm Eva die Frucht, weil sie sah, dass von dem Baum gut zu essen und er eine Lust für die Augen wäre. Die Frucht war verlockend, weil sie klug machte (vgl. 1Mo 3,6). König Salomo wollte in seiner Suche nach dem Sinn des Lebens jeden Genuss ausprobieren. Er listet sie auf: Wein, neue Häuser, Lustgärten, Knechte und Mägde, Reichtum, Unterhaltung, viele Frauen. Und dann fasst er auf eine vielsagende Art und Weise sein Fazit zusammen: „Alles, was meine Augen wünschten, das gab ich ihnen und verwehrte meinem Herzen keine Freude“, aber es brachte ihm nichts: „Siehe, da war es alles eitel und ein Haschen nach Wind“ (Pred 2,10-11).

Der Apostel Johannes sagt es auf ähnliche Weise: „Denn die Welt kennt nur das Verlangen nach körperlicher Befriedigung, die Gier nach allem, was unsere Augen sehen, und den Stolz auf unseren Besitz. Dies alles ist nicht vom Vater, sondern kommt von der Welt. Doch diese Welt vergeht mit all ihren Verlockungen. Aber wer den Willen Gottes tut, wird in Ewigkeit leben“ (1Joh 2,16-17).

Der Kampf gegen die „Lust der Augen“ ist ein wesentlicher Aspekt der Heiligung. Und für diesen geistlichen Kampf brauchen wir das Schwert des Geistes – die Bibel.

Das Auge braucht ein Augenmerk – gib ihm das richtige

Warum betont die Bibel die „Lust der Augen“? Warum reden wir nicht von der „Lust des Geruchs“, „… des Geschmacks“ oder „… des Gehörs“? Die Augen stehen sinnbildlich für das in uns, das ein Ziel sucht. Das Auge sucht ein Augenmerk. Im Volksmund sagen wir: „Ein Ziel vor Augen haben.“ Salomo hat es so ausgedrückt: „Dem Verständigen liegt die Weisheit vor Augen, die Augen des Toren aber schweifen umher“ (Spr 17,24).

Das richtige Augenmerk des Menschen – d.h. das, worauf wir achten sollen – ist das Wort Gottes. Wer Gottes Wort vor Augen hat, der hat die Weisheit vor Augen. Aber wie schnell lassen wir uns davon ablenken! Darum betet David: „Wende meine Augen davon ab, nach unnützer Lehre Ausschau zu halten. Schenk mir neue Lebenskraft, indem du mich auf deinen Wegen führst“ (Ps 119,37). Das ist ein gutes Gebet, wenn gottlose Dinge uns mit ihrer Schönheit verlocken wollen: „Halte meine Augen davon ab.“ Und der Grund ist treffend: „… nach unnützer Lehre Ausschau zu halten.“ Die Welt vermittelt und lehrt etwas mit ihrer Verlockung. Sie verspricht den Augen etwas. Deshalb brauchen wir das Heilmittel Gottes – die Bibel: „Schenk mir neue Lebenskraft, indem du mich auf deinen Wegen führst.“

Das Wort Gottes ist unser Schutz. Die Bibel ist unser primäres Gnadenmittel. Aber was ist ein Gnadenmittel? Ein Gnadenmittel ist das, wodurch Gott uns seine Gnade vermittelt. Die Gnade Gottes fällt nicht einfach willkürlich auf uns herunter wie Regen, sie wird uns durch die Gnadenmittel vermittelt – wie beispielsweise durch das Gebet, die Gemeinschaft, die Bibel, durch Predigten oder Vorträge und Bücher (wie auch dieser Blogartikel). Aber auch die tägliche Unterstützung unserer Glaubensgeschwister mit ihren Gaben, das Abendmahl, das Singen von Liedern, die Gott loben und vieles andere, durch das Gott uns aufbaut und auf sich ausrichtet.

Unter diesen Gnadenmitteln ist das Wort Gottes wohl das wichtigste. Kein Wunder, denn es ist Gottes eigenes Buch! Der unendliche Gott, der das ganze Universum erschuf, der allwissend ist, für den unsere Welt ein Staubkorn ist – hat ein Buch geschrieben. In diesem hat er seine unendliche Weisheit so kurz zusammengefasst, dass man sie in einem Jahr gut lesen kann. Wenn du es liest oder studierst, wird es dich verändern! Jesus spricht: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!“ (Joh 8,31-32). Sie wird dich frei machen, indem sie dir im Kampf gegen die Verführungen von außen hilft!

Gott verspricht uns das immer wieder:

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Mt 4,4).

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe“ (Joh 15,3).

Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, … Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist unser Leben“ (5Mo 32,46-47).

Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele. Das Zeugnis des HERRN ist gewiss und macht die Unverständigen weise“ (Ps 19,8).

Das beschreibt nicht eine Wirkung, die nur vielleicht erfolgt. Gott garantiert es!

Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, so wird mein Wort, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe“ (Jes 55,10-11).

Das Auge braucht ein Augenmerk – gib ihm das richtige! Richte deine Augen auf das Wort Gottes. Es ist maßgeschneidert für unsere Not. Es wird uns verändern, weil Sünde nicht bloß eine falsche Tat ist, sondern vielmehr die verkehrten Herzenseinstellungen, die uns zu der Tat verleiten. Somit ist Sünde ihrem Wesen nach eher eine Denk- und Sichtweise als eine Handlung. Sie verzerrt die Wahrnehmung und gibt uns ein falsches Empfinden; das falsche Verhalten ist nur die Frucht. Gottes Wahrheiten in der Bibel sind genau das, was wir brauchen, um von diesen inneren Problemen freigesetzt zu werden.

Sünde ist eine innere Angelegenheit

Gottes Wort hilft gegen die „Lust der Augen“, indem es unseren Geist und unsere Gesinnung erneuert. Diese Tatsache soll uns sehr ermutigen! Manchmal reden wir so, als ob eine Sünde uns plötzlich und ohne Vorwarnung überwältigen würde. Das mag sich so anfühlen, aber Gott sei Dank ist es nicht so! Vielmehr haben unsere falschen Wahrnehmungen, Denk- und Sichtweisen uns zu der Sünde verleitet. Diese Tatsache ist eine gute Botschaft, denn sie macht unseren Kampf gegen die Sünde viel leichter.

Es gibt sehr viele Einflüsse, die uns dazu bringen, etwas zu begehren, nur weil es attraktiv erscheint. Die folgende Liste ist natürlich nicht vollständig, kann uns jedoch auf den richtigen Weg leiten.

  1. Eine falsche Wahrnehmung von Freude. Das menschliche Herz sucht nach Freude und Erfüllung, und Gott sagt in seinem Wort, dass dies auch gut ist. Allerdings ist unser Problem als Menschen nicht, dass wir Freude suchen, sondern, dass wir sie auf die falsche Weise und in den falschen Dingen suchen. Wir suchen sie in vergänglichen Dingen, die uns keine wahre Freude bringen. Sünde ist eine Denkweise. Ich will dieses oder jenes haben, weil ich mir Freude davon verspreche, wenn ich es habe. Was motiviert mich, etwas zu kaufen? Zu viel Platz in den Regalen zu Hause? Wohl kaum! Vielmehr, dass ich denke, es würde mir Freude bringen. Aber die Bibel lehrt deutlich, dass bei solchen Quellen Freude zu suchen eine zweifache Torheit ist – die lebendige Quelle der Freude zu verlassen und dabei rissige Zisternen zu bauen, die kein Wasser halten können (vgl. Jer 2,13). Kämpfst du gegen diese Lust der Augen? Dann lies in der Bibel, worin wahre Freude zu finden ist. Kämpfe um Freude! Lass das Wort Gottes gegen die falschen Wahrnehmungen, die dich in die Irre führen, arbeiten! Lass die Bibel dir die wahre Freude an Gott vor Augen malen, und die Fälschung wird weniger attraktiv sein.
  2. Die Konsequenzen der Sünde. Warum kämpfe ich mit der Lust der Augen? Weil ich die Folgen der Sünde aus den Augen verloren habe. Auch da hilft mir das Wort Gottes. Nehmen wir beispielsweise David und Batseba. Diese Sünde brachte viele Konsequenzen mit sich. Was wäre gewesen, wenn ein weiser Ratgeber zu David auf dem Dach des Palastes gesagt hätte: „Mein Freund, die Versuchung ist groß. Triff eine gute Entscheidung! Auf der einen Seite ist Genuss für die nächste Stunde, auf der anderen Seite die Folgen: Der Verlust deines Königreiches, die Vertuschung der Tat, die zu Mord führt; Tod und Vergewaltigung innerhalb deiner eigenen Familie; der Verlust von drei Kindern; Schande über dich und deine Regierung und die Missachtung Gottes, die seinen Feinden Anlass zum Lästern gibt (vgl. 2Sam 12,14). Ist es das wirklich wert? Und es gibt auch ewige Konsequenzen! Ist diese Stunde es wert?“ Sünde ist eine Denk- und Sichtweise. Wer die Folgen einer solchen Sünde vor Augen hat, sie sieht oder wahrnimmt, der wird sehr viel eher mit Entsetzen davor fliehen.
  3. Gottes Korrektur. Was leitet uns dazu, das Lustobjekt vor unseren Augen zu begehren? Unter anderem, dass wir meinen, Gottes Korrektur irgendwie entgehen zu können. Die Lust der Augen ist eine Form von fehlender Gottesfurcht. Bei diesem Thema ist es nicht schwer, Hilfe in der Bibel zu finden. Wenn ich mit etwas verbotenem liebäugele und es begehre, habe ich Gottes väterliches Missfallen, seine Heiligkeit, seine schmerzhaften Erziehungsmaßnahmen aus den Augen verloren. Wenn ich Gott gebührend fürchte, sehe ich deutlich, „wie schlimm und bitter es ist“, ihm nicht zu gehorchen (vgl. Jer 2,19). Gottesfurcht leitet zur Weisheit. Sünde ist eine Sache des Herzens. Darum kann ich sie mit den Gnadenmitteln des Wortes Gottes bekämpfen. Die Bibel gibt mir neue, geistliche Augen, eine neue Gesinnung, neue „geistliche Geschmacksknospen“, eine neue Wahrnehmung. Damit entlarvt sie die Lügen des Teufels und der Welt, schwächt die Versuchung und stärkt meinen Glauben.
  4. Fehlende Dankbarkeit. Die Lust der Augen reizt mich erst, wenn ich meinen Blick von den großartigen Segensgaben, die Gott mir gegeben hat, abwende. Dann danke ich ihm nicht, und das, was er mir verwehrt hat, erscheint mit attraktiv. Wenn ich für das danke, das Gott mir gegeben hat, liegt mein Augenmerk auf seinen Gaben. Wenn nicht, dann schweifen meine Augen umher, wie bei einem Dummkopf. Die Bibel hat eine Menge über Dankbarkeit zu sagen. Fördere deine Dankbarkeit und du wirst die Sünde im Keim ersticken.
  5. Wahre Schönheit. Es gibt viele Dinge im Leben, die schön sind. Nehmen wir einmal die Werbung für ein leckeres Essen. Die Bilder sehen zum Anbeißen aus, das Wasser läuft uns im Mund zusammen. Die Speisen werden im besten Licht dargestellt. Diese Art der Präsentation und die damit verbundenen Assoziationen sollen uns in Versuchung führen. Wir sollen glauben, dass es keine größere Freude als die Gaumenfreude gibt. Natürlich mag niemand ein lieblos serviertes Essen. Aber das, was ein Essen wirklich zum Genuss werden lässt, ist weniger der kulinarische Genuss als vielmehr die Tischgemeinschaft. Daher lesen wir in den Sprüchen: „Besser ein Stück trockenes Brot ohne Sorgen als ein Haus voller festlicher Speisen mit Streit“ (Spr 17,1). „Besser eine einfache Mahlzeit mit lieben Menschen als ein üppiger Braten in unangenehmer Gesellschaft“ (Spr 15,17). Natürlich soll uns ein Essen schmecken, aber es soll uns auch segnen und stärken. „Deshalb fordere ich euch jetzt dringend auf, etwas zu essen; ihr müsst euch stärken“ (Apg 27,34; vgl. auch Ps 104,14-15). Auch sexuelle Versuchung verliert ihren Reiz, wenn man als Kontrast dazu wahre Schönheit vor Augen hat. Eine aufreizend gekleidete Frau mag auf den ersten Blick attraktiv und anziehend wirken. Aber wenn wir weise sind, erkennen wir, dass die wahre Schönheit einer Person in ihrem Charakter und Wesen zu finden ist. In unserer oberflächlichen Gesellschaft haben christliche junge Frauen eine wunderbare Gelegenheit, zu den sehr wenigen Mädchen zu gehören, die durch ihren Charakter auffallen und nicht durch ihr Äußeres. Sie können diejenigen sein, die sich wirklich schön machen und nicht käuflich.

Das Wort Gottes ist überaus praktisch und gar nicht kompliziert. Wie schwierig wäre es, eine Liste von Bibelstellen zu einem der fünf oben genannten Themen zu erstellen? Überhaupt nicht schwer. Jeder von uns kann viele bekannte Stellen oder Geschichten zu jedem der aufgelisteten Themenfelder finden. Wenn du Hilfe brauchst, so nutze eine Online-Bibel und gib verwandte Begriffe in die Suchmaske ein.

Es gibt noch viel mehr Themen, die uns bezüglich der Lust der Augen helfen. Zum Beispiel die Liebe. Wenn ich Menschen liebe, werde ich sie nicht als Lustobjekte betrachten. Ich werde vielmehr erkennen, was für eine Frechheit es ist, einen Menschen als Objekt zu betrachten, das ich für meine Lust ausnutzen und missbrauchen will. Über Liebe und Menschenwürde hat die Bibel eine Menge zu sagen.

Sünde ist eine Sache des Herzens. Sie hat mit Wahrnehmungen, Empfindungen und mit unserer Denk- und Sichtweise zu tun. Darum ist es wirksam, mächtig und befreiend, wenn wir uns die Wahrheit einprägen – obwohl wir sie eigentlich schon wissen. Die Bibel hilft uns nicht bloß mit neuer Information, sondern mit Wahrheiten und Sichtweisen, die wir eigentlich bereits wissen, aber „vergessen“ haben – d.h. wir sie nicht gerade wahrnehmen oder vor Augen haben. Und selbst einfache Wahrheiten – wie die oben genannten – verhelfen uns zur Freiheit. Wenn du von dem, was du siehst, versucht wirst, dann geht es nicht in erster Linie um ein leckeres Essen oder eine andere Frau, sondern um die falsche Wahrnehmung und Sichtweise von Gott und seiner Welt. Diese Tatsache sollte uns ermutigen, denn die Bibel ist voller Hilfestellungen für genau diese Probleme. Sie erneuert unser Denken.

Das Problem der „Lust der Augen“ kann man von so vielen Seiten her anpacken! Ich kann eine Festung Gottes in meinen Gedanken bauen, die mich standhaft bleiben lässt und mir hilft, nicht so leicht vom richtigen Weg abzukommen.

Gottes Mittel anwenden

Ich möchte dich ermutigen, das Wort Gottes nicht planlos, sondern zielbewusst zu lesen, um eine bestimmte sündige Verhaltensweise anzugehen! Nimm Gottes Gnadenmittel zur Hilfe und geh mutig voran.

Ich möchte mit einer Ermutigung von Salomo schließen. In den Sprüchen ermahnt und ermutigt der weise Vater seinen Sohn, auf sein Wort zu hören. Auf das Wort zu achten wird Segen bringen. Es wird sie vor der Sünde bewahren – symbolisch dargestellt durch die „fremde Frau“, Frau Torheit. Sie stellt wegen ihrer Schönheit eine große Gefahr dar, aber das Wort Gottes ist wirksam, bewahrt und befreit:

Mein Sohn, höre auf das, was ich dir sage! Dann wirst du lange leben. Ich habe dir den Weg der Weisheit gezeigt und dich auf die richtige Bahn geführt. Wenn du ´darauf` weitergehst, wird kein Hindernis dich aufhalten, selbst wenn du rennst, wirst du nicht stürzen. Halte an der Erziehung fest und gib sie niemals preis. Bewahre sie, denn sie erhält dein Leben.

Mein Sohn, halte dich an die Gebote deines Vaters und lehne die Anweisungen deiner Mutter nicht ab. Bewahre sie in deinem Herzen und trage sie wie eine Kette um deinen Hals. Wenn du gehst, leiten sie dich, wenn du liegst, behüten sie dich. Und bist du wieder aufgewacht, dann geben sie dir guten Rat. Das Gebot leuchtet dir, ´wo immer du gehst`, und die Weisung ist ein Licht ´auf deinem Weg`. Strenge Erziehung ist der Weg zum Leben und bewahrt dich vor der boshaften Frau, vor der Unbekannten, die dich mit schmeichlerischen Worten umgarnen möchte. Lass dich von ihrer Schönheit nicht verführen und von ihrem Augenaufschlag nicht gefangen nehmen. Denn der Lohn für eine Hure ist nicht mehr als ein Laib Brot, aber die Frau eines anderen Mannes kann dich dein Leben kosten. Kann einer etwa unter seinem Gewand Feuer mit sich tragen, ohne sich die Kleidung zu versengen? Oder kann jemand über glühende Kohlen gehen, ohne sich die Füße zu verbrennen? So ergeht es auch dem, der sich mit der Frau eines anderen einlässt: keiner, der sie berührt, kommt ungestraft davon“ (Spr 4,10-13 und 6,20-29).

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