Gnade Gottes

Der enorme Preis der Gnade

Oftmals nehmen wir die Gnade Gottes für selbstverständlich und vergessen dabei, was es Gott gekostet hat, uns vergeben zu können. Randy Alcorn lässt uns erneut über die Gnade Gottes staunen.


Von den Pharisäern gehetzt, von einem Freund verraten, von Seinen Jüngern verlassen, von Soldaten brutal behandelt, von Seinen Inquisitoren geschlagen und in Schande zu einem Scheinprozess geführt. Arrogante Männer, die über Ihn zu Gericht sitzen, Ihn mit Dornen krönen, Ihn verspotten und verachten, Ihn ohne Barmherzigkeit schlagen, Ihn an ein Kreuz, das schlimmste aller Folterinstrumente, nageln – Seine Arme ausgestreckt zwischen zwei Räubern.

Elend und durstig, zum ersten Mal verlassen von Gott – das Bild völliger Einsamkeit. Die Hölle auf Erden! Nicht allein die Hölle eines Einzigen, sondern die Hölle von Milliarden von Menschen.

Die ganze Zeit besaß Er die Macht, im Bruchteil einer Sekunde, Legionen von Engeln zu Seiner Befreiung und zur Vernichtung Seiner Feinde herbeizurufen. Doch stattdessen trug Er für immer die Narben von Sünde, Rebellion, Spott und Hass – die Narben der Gnade Gottes.

Der Preis der Erlösung kann nicht hoch genug veranschlagt und die Wunder der Gnade können nicht überbetont werden. Christus „ging durch die Hölle“ (genauer: ins Gericht Gottes), die Er nicht verdiente, damit wir unverdientermaßen in den Himmel kommen können. Wenn der Gedanke der Gnade Sie nicht sprachlos werden lässt, dann begreifen Sie noch nicht, was die Gnade Gottes Ihnen anbietet bzw. was sie Jesus gekostet hat.

1987 fiel das 18 Monate alte „Baby Jessica“ im US-Staat Texas in einen ca. 6,5 Meter tiefen Brunnen. Ihre Retter arbeiteten ohne Unterbrechung an ihrer Bergung. Nach 55 zermürbenden Stunden, in denen sich das Leben des Babys in der Schwebe befand, erreichten sie es schließlich und konnten es lebend aus dem Brunnen herausholen. Die ganze Nation atmete vor Erleichterung auf und jubelte den Helden zu.

Wir erretten uns nicht selbst

Die Geschichte lautete nicht etwa: „Jessica zog sich mit ihrem 18 Monate jungen Körper an einer Seite des ca. 6,5 Meter tiefen Brunnens hinauf; Zentimeter um Zentimeter gruben sich ihre kleinen Zehen in den Boden ein und arbeiteten sich nach oben. Sie ist ein Held, diese kleine Jessica!“

Nein, sondern Jessica war vollkommen hilflos. Sie konnte absolut nichts zu ihrer eigenen Errettung tun. Ihr Schicksal befand sich vollkommen in den Händen ihrer Befreier. Sich selbst überlassen, hatte Jessica keinerlei Chance. So ist es auch mit uns: Wir sind in Bezug auf unsere eigene Errettung ebenfalls vollkommen hilflos. All das ist Gnade: „Christus ist, als wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben“ (Röm 5,6).

Wir bekommen ebenso wenig Beifall für unsere Errettung, wie Jessica für ihre Rettung bekam. Gott allein gebührt unser Lob und unsere Anbetung. In Bezug auf die Erlösung ist Er der alleinige Held. Es kostete Ihn nicht nur 55 Stunden harte Arbeit – nein, es kostete Ihn alles.

Vielleicht möchten Sie Ihm in diesem Augenblick einmal dafür danken!

Quelle: Voller Gnade und Wahrheit, Randy Alcorn, CLV-Verlag, S. 35-37. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Verlags.



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