Gottes Liebe

Gottes Liebe – Ganz anders und ganz herrlich!

Wie denkst Du zurzeit über Gottes Liebe und welches Bild entsteht in deinem Kopf, wenn Du an Ihn denkst? Unser Gottesbild, hat eine enorme Auswirkung darauf, wie wir leben. Sicher ändert sich Gott nicht, je nachdem wie wir über ihn denken. Er passt sich uns nicht an. Aber wir werden beeinflusst von unserem Gottesbild – in unserem Charakter und in unserem Verhalten. Wer in Gott nur den strengen Richter sieht, der wird sich immer so verhalten, dass er möglichst straffrei durchs Leben kommt; seine Furcht beherrscht sein Gottesbild. Wer dagegen nur Gottes Freundlichkeit und Gutmütigkeit sehen möchte, wird schwer darum bemüht sein, ein moralisch aufrichtiges Leben vor Gott zu führen.

Unser Gottesbild wird unter Anderem geprägt durch die Gesellschaft in der wir leben. Die gängigen Vorstellungen über Gott – egal ob sie richtig oder falsch sind – prägen uns. Das war schon zu allen Zeiten so. Und gerade weil dies so ist, haben wir es nötig, dass unser Gottesbild immer wieder durch Gottes Wort und durch Ihn selbst korrigiert wird.

Auch in der Bibel gab es gesellschaftliche Trends, an denen man erkennen konnte, welches Gottesbild in der Gesellschaft vorherrschte. Immer wieder war es nötig, dass Gott sich durch die Propheten seinem Volk wieder neu vorstellt. Zur Zeit des Propheten Hosea ließ der gesellschaftliche Trend darauf schließen, dass in dem Volk etwas sehr Wichtiges verloren gegangen war, dass sie ihren Gott nicht mehr so vor Augen hatten, wie er eigentlich war.

Auch wir können durch das Buch Hosea wieder oder vielleicht zum ersten Mal unsere Sicht von Gott geschärft bekommen, um Ihn zu erkennen, wie er sich selbst offenbart. Ein richtiges Bild von Gott wird Auswirkungen darauf haben, wie wir leben!

Das Leben des Propheten Hosea

Hosea war ein Prophet aus dem Südreich Israel. Er musste mit ansehen, wie sein Volk sich mehr und mehr von Gott abwandte und andere Götter verehrte. Durch ihn rief Gott das Volk zur Umkehr auf, doch alles Reden schien umsonst. Gottes Volk wollte nicht zu Gott umkehren. Also entschloss sich Gott, dem Volk einen Einblick in sein innerstes Wesen zu geben. Das Ergebnis finden wir in Kapitel 11 und es ist eine der bewegendsten und herrlichsten Beschreibungen von Gottes Wesen.

Gottes Liebe als vollkommener Vater

Als Israel jung war, habe ich ihn geliebt und aus Ägypten rief ich meinen Sohn. Doch je mehr sie [die Propheten] riefen, desto mehr liefen sie vor ihnen weg. Sie opferten den Baalen und den Götterbildern räucherten sie. Dabei war ich es, der Ephraim das Laufen beibrachte, der sie auf seine Arme nahm. Doch sie erkannten es nicht, dass ich sie heilte. Mit menschlichen Fesseln zog ich sie, mit Seilen der Liebe. Ich war für sie wie jemand, der das Joch auf ihren Kinnbacken anhebt. Sanft gab ich ihm zu essen.

Hosea 11,1-4

Gott nimmt das Volk über 700 Jahre zurück und richtet seinen Blick auf die Zeit, es noch in der Sklaverei in Ägypten war. Dort mussten die Nachkommen Jakobs über viele Jahrhunderte unter schwerer Last und Pein arbeiten. Im Schweiße ihres Angesichts errichteten sie ein architektonisches Weltwunder nach dem andern – zum Ruhm der ägyptischen Herrscher. Sie waren inzwischen ein großes Volk geworden, doch ein Volk ohne eigenen König, ohne Land, ohne Stolz. Ein Sklavenvolk, ohne Zukunft – so schien es zumindest.

Indem nun Gott das Volk an diese Vergangenheit erinnert, sagt Er: „Damals schon habe ich Euch geliebt, wie ein Vater sein Kind liebt. Mein liebevoller Blick lag auf euch. Und ich habe beschlossen, euch herauszurufen aus der Sklaverei“ (V.1). Mit anderen Worte: Ich habe euch an die Hand genommen und euch das Laufen beigebracht. Ich habe euch gestützt, als ihr eure ersten unbeholfenen Schritte in die Freiheit gemacht habt. Ich habe euch aufgerichtet, wenn ihr gefallen seid und euch auf meinen starken Armen getragen (V.3). Jeder Vater und jede Mutter kann sich in die Fürsorge Gottes mit seinem Volk hinein versetzen.

Es ist herrlich, das eigene Kind in seiner Entwicklung zu beobachten. Anfänglich liegt es bloß auf dem Boden, es ist hilflos, ein „Sklave“ der Erdanziehungskraft. Es benötigt viel Unterstützung, um seine ersten Schritte in die Selbständigkeit zu machen. Nach vielen Stunden Übung gelangt es von der Rückenlage in die Bauchlage, dann beginnt die Fortbewegung durch Drehen, dann robbt es auf dem Bauch wie ein kleiner Soldat. Später beginnt es zu krabbeln und wenn es einmal nicht mehr weiter kommt, ist es frustriert. Dann eilt der Vater oder die Mutter herbei, nimmt es auf den Arm, tröstet es und hilft ihm weiter.

So auch bei dem Volk Israel: Gott liebte sie, wie ein Vater seinen Sohn liebt. Er holte sie aus der feindlichen Umgebung heraus; Er erlöste sie aus Ägypten und gab ihnen eine neue Identität. Jeder Einzelne aus dem Volk war schon als Sklave geboren und kannte nichts anderes. Nun aber hatten sie einen eigenen König, der zugleich ihr Vater war und der sie unendlich liebte. Er brachte ihnen das Laufen bei, Er lehrte sie die ersten Schritte in seiner Gegenwart zu tun, Er führte sie durch die Wüste, Er beschützte und umsorgte sie.

Eigentlich könnte man denken, dass es doch keine besondere Leistung ist, ein süßes Kind zu lieben. Doch Israel war kein liebreizendes Kind! Das beschreibt Gott z. B. in den Versen 2-3: „Sooft ich sie rief, gingen sie von meinem Angesicht weg und opferten stattdessen dem Baal, und brachten den Gottesbildern Rauchopfer dar. Ich brachte ihnen das Laufen bei – ich nahm sie immer wieder auf meine Arme –, aber sie erkannten nicht, dass ich es war, der sie heilte.“ Doch Gott gab sie nicht auf, sondern er rief sie durch seine Propheten zur Umkehr. Er gab ihnen immer und immer wieder die Gelegenheit, von ihren falschen Wegen umzukehren und sich nicht selbst zu zerstören! Doch anstatt sich zurückrufen zu lassen, liefen sie immer weiter von Gott weg und verließen die Quelle ihres größten Glückes. Wie tragisch!

Selbst in dieser Zeit nahm sich Gott in rührender Weise seines Volkes an. In Vers 4 stellt Gott sich dann dem Volk als Hirten dar, der sich sorgfältig und liebevoll um sein Rind kümmert. Er führt es freundlich und bestimmt an den Zügeln. Auch wenn es störrisch ist und sich nicht leicht leiten lässt, prügelt Er es nicht unbarmherzig zur Arbeit und fügt ihm auch keine unnötigen Schmerzen zu. Selbst das Joch, das zum Pflügen auf ihm liegt, hebt er an, um dem Tier Erleichterung zu verschaffen. Er knallt ihm das Futter nicht lieblos hin wie in einer Massenviehzucht sondern er füttert es sanft mit seinen eigenen Händen. Was für ein Bild von Gott!

All unsere Sehnsüchte nach einem liebenden Vater werden hier erfüllt. Gott ist der vollkommene Vater. Von Ihm leitet sich jede Vaterschaft ab (vgl. Epheser 3,15). In Ihm vereinen sich Liebe und Verantwortung in vollkommener Harmonie. Gott ist kein grausamer Diktator, kein rechthaberischer kühler Herr, kein Sklaventreiber und kein launischer Chef, der nie zufrieden zu stellen ist. Aber Er ist auch kein weicher und passiver Vater, der sich zurückzieht und sich vor der Verantwortung drückt. Keiner, der nur bestätigt, verhätschelt und verwöhnt und kein Profil hat. Er ist stark, weise, gut, verantwortungsbewusst, fürsorglich, liebevoll, ja sogar zärtlich und unterstützend, doch Er ermahnt auch, bringt zurecht und setzt heilsame Grenzen.

Wie steht es um uns? Ist Gott dein und mein Vater? Liebt Er uns nicht auf eine außergewöhnliche Weise, indem Er uns aus der Sklaverei unseres selbstzentrierten Lebens befreit? Hat Er nicht alles Gute bewirkt, uns mit unzähligen guten Dingen beschenkt, uns gelenkt, Gefahren von uns abgewehrt, uns in Nöten geholfen und uns versorgt? All das und noch viel mehr tut Er für seine Kinder. Doch was ist unsere Antwort darauf? Oft verhalten wir uns so, dass Gott wenig Anlass zur Freude in uns findet. Es ist erstaunlich, wie geduldig Gott mit uns ist und wie Er es auch damals mit seinem Volk war. Doch das heißt nicht, dass Gott über unsere Ungerechtigkeit permanent hinwegsehen kann und es auch nicht wird.

Gottes Liebe ist kein Widerspruch zu seinem gerechtem Zorn

„Er muss zwar nicht ins Land Ägypten zurückkehren, doch nun ist Assur sein König; denn sie weigern sich, zu mir umzukehren. Darum soll das Schwert in seinen Städten wüten, seine Riegel zerbrechen und sie fressen wegen ihrer Vorhaben. Doch mein Volk ist verstrickt in seiner Abkehr von mir und wenn sie [die Propheten] es rufen, um ihm aufzuhelfen,  so erheben sie sich allesamt nicht“ (Hosea 11,5-7).

Diese Verse sprechen von Gottes Gericht, das Er über Israel schicken wird, wegen seines Ungehorsams. Sie müssen zwar nicht wieder zurück nach Ägypten, doch Gott hat eine neue Weltmacht am Horizont erstehen lassen: die Assyrer aus dem Osten. Sie werden über Israel hereinbrechen und das Schwert in seine Städte bringen. Es wird viel Leid geben und am Ende dieser Invasion steht fest: Israel wollte Gott nicht als liebevollen König akzeptieren und ehren, nun muss es mit einem tyrannischen König vorlieb nehmen. Hosea kündigt dieses bevorstehende Ende des Nordreiches Israel an, was einige Jahre später auch eintraf!

Es ist sehr wichtig für uns zu beachten, dass Gottes Liebe nicht im Widerspruch zu seiner Gerechtigkeit und seiner Heiligkeit steht. Gott ist nicht „meistens“ liebevoll und manchmal aber auch gerecht und zornig. Sondern: Gott ist immer vollkommen in all seinen Eigenschaften; Er ist immer vollkommen liebevoll, gut, gerecht und heilig. Gerade weil Er Liebe ist, liebt Er das Gute und verabscheut das Böse. Würde Gott über das Böse hinwegsehen und es tolerieren, würde Er einen Kompromiss mit seinem eigenen Wesen machen. Er würde aufhören, Gott zu sein!

Dies ist hart für uns zu verstehen, doch wir müssen es verstehen, sonst werden wir immer enttäuscht sein von Gott. Indem Gott sein Volk straft und richtet, beweist Er seine heilige Liebe – eine reine Liebe, die sich klar positioniert, die Stellung bezieht gegen alle Ungerechtigkeit. Und dann geschieht es auch, dass Gott in unserem Leben Dinge findet, die Er nicht tolerieren kann. Wäre eine Liebe, die über alles und jeden ihren Mantel ausbreitet, die der Falschheit, der Heuchelei und der Boshaftigkeit die Hand reicht noch Liebe? Nein! Und niemand würde dies wirklich wollen. Denn wenn dies so wäre, dann würde alles gleichgültig und niemandem würde Gerechtigkeit widerfahren. Ich wünsche mir, dass unser Verständnis und unsere Herzen für Gott an Tiefe gewinnen – auch, indem wir diese Tatsachen in unserem Glauben integrieren.

Doch wie geht es nun mit Israel weiter? Hatte es überhaupt eine Zukunft verdient? Es hatte ja trotz des wiederholten Aufrufs zur Umkehr doch nicht gehorcht und bekam jetzt seine wohlverdiente Strafe. Damit müsste Israels Geschichte beendet sein. Wenn wir so denken, denken wir menschlich und nicht göttlich!

Gottes Liebe ist Leidenschaftlich, barmherzig und ganz anders

Es scheint, als würde Gott noch mehr von seinem Wesen preisgeben; Er lässt uns tief blicken in seine innersten Beweggründe, in sein Herz, das so voller Leidenschaft und Liebe ist, dass wir es uns nicht vorstellen können.

Wie könnte ich dich aufgeben, Ephraim, wie dich ausliefern, Israel? Wie könnte ich dich aufgeben wie Admah, dich Zebojim gleichstellen? Mein Herz dreht sich mir um, all mein Mitleid ist entbrannt. Ich will nicht handeln nach meinem glühenden Zorn, noch umkehren und Ephraim vernichten. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte und ich will nicht kommen im Zorn.

Hosea 11,8-9

Wir sehen hier einen Gott, der zutiefst erschüttert ist, wenn Er sich den traurigen Zustand seines Volkes anschaut. In Ihm entsteht ein tiefes Mitleid, weil es doch trotz allem sein Volk ist, das Er von Herzen liebt! Aus diesem Grund will Er es nicht so behandeln wie Er die Städte Admah und Zebojim behandelte, die Er damals zusammen mit Sodom und Gomorrha völlig zerstörte. Er beschließt bei sich selbst, seinen glühenden Zorn von Israel abwenden wird (vgl. Vers 9).

Zwar hebt Er nicht das angekündigte Gericht durch die Assyrer auf, doch Er verspricht: „Ich will dich, mein Volk, nicht völlig vernichten. Deine Sünden wiegen schwer und mein Zorn ist groß, doch mindestens ebenso tief ist meine Zuneigung zu Dir.“ Seine Begründung dafür ist erstaunlich: „Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte…“ (Vers 9). Gott sei Dank: Gott ist Gott und nicht ein Mensch! Gott ist und handelt anders als wir Menschen. Wenn sich uns gegenüber jemand so verhalten würde, wie es das Volk Israel Gott gegenüber getan hat, dann wäre unsere natürliche Reaktion nicht Mitleid oder Barmherzigkeit, geschweige denn leidenschaftliche Liebe, uns stünde stattdessen der Sinn nach Rache und Vergeltung.

Ist es nicht erstaunlich, dass Gottes Liebe zu uns nicht bloß eine Entscheidung, sondern ihren Ursprung in dem tiefsten Inneren seines Herzen hat? Hast du dich jemals nach absolut bedingungsloser Liebe gesehnt, die von Herzen kommt und die sich dir völlig hingibt? Solch eine Liebe wirst du niemals in der Beziehung zu einem Menschen finden. Zwar ist auch menschliche Liebe etwas Wunderbares, doch auch die größte Liebe wird nur ein Schatten der Liebe sein, die Gott zu seinen Kindern hat! Dies ist auch der Grund, weshalb sich Gott über sein Volk erbarmte, indem Er es aus der Gefangenschaft zurückholte.

Doch selbst nach diesem gnädigen Handeln Gottes ist das Volk das gleiche geblieben. Diejenigen, die zuvor noch nach Befreiung schrieben und sich nach Gottes Eingreifen sehnten, hatten sich, nachdem Gott sie erhörte, in ihren Herzen nicht wirklich verändert. Immer wieder gab es in der Geschichte Israels gute Anfänge, doch genauso oft verfielen sie wieder in ihr altes Verhalten und Denken.

Wie war es Gott möglich, diesem Volk seine Liebe zu erweisen und es gleichzeitig für seine Sünden strafen? Oder bezogen auf uns: Wie kann Er uns in die Gemeinschaft mit sich selbst ziehen, obwohl wir nichts weiter sind, als rebellische und boshafte Sünder, die völlig seiner Heiligkeit entgegenstehen? Nach unserem Verständnis müsste Gott entweder auf sein gerechtes Gericht verzichten – was Er nicht kann – oder aber Er müsste auf seine Liebe verzichten – was Er aber nicht will.

Vor einigen Tagen las ich die ersten Zeilen des Neuen Testaments. Dort wird im Matthäus Evangelium beschrieben, wie Maria und Josef kurz nach der Geburt Jesu nach Ägypten flohen, um dort ihren Sohn vor dem Kindermord des Herodes zu retten. In Matthäus 2:15 heißt es: „Und sie blieben dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: ‚Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.’“ Kommt uns dies nicht bekannt vor? Matthäus zitiert hier den ersten Vers aus unserem Hoseatext! Mein erster Gedanke war: Wieso spricht Matthäus hier von einer Erfüllung? Was hat der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten mit dem Aufenthalt Jesu in Ägypten zu tun?

Doch die Situation ist folgende: Gott hatte sich unter allen Völker ein Volk auserwählt, dem Er seine Liebe zeigen und das Er sich zu seinem Eigentum machen wollte. Sein ganzes Interesse widmet Er der Beziehung zu diesem einen Volk. Doch bedauerlicherweise ist dieses Volk ein ungehorsames und dickköpfiges Volk und ist weder fähig noch willens, von sich aus diese Beziehung zu führen. Wie also kann Gott dieses Volk lieben und sich um sie sorgen, während Er es gleichzeitig im Zorn für seine Sünden richtet? Die einzige Lösung ist: Jemand musste an die Stelle des Volkes treten. Jemand musste seinen, ja, unseren Platz einnehmen! Jemand musste zeigen, wie das „wahre Israel“ in Gottes Augen sein sollte und gleichzeitig musste für die begangene Schuld gebüßt werden – die Sünde musste bestraft und das Gericht musste vollstreckt werden.

Und all das tat Jesus! Er kam auf diese Erde und Er ist der wahre Sohn, den der Vater liebte (und den Er aus Ägypten rief)! Zwischen Jesus und dem Vater herrscht keine einseitige Vater-Sohn-Beziehung, in die nur der Vater investierte. Jesus lebte und liebte – schon im Himmel, aber auch auf dieser Erde – in einer vollkommen harmonischen Beziehung zum Vater. Er verherrlichte den Vater und war Ihm in allen Dingen gehorsam. Auf diese Weise erfüllte Jesus Christus alles, was das Volk Israel damals und auch wir heute nicht fähig sind zu tun.

Doch wie kann das, was Jesus getan hat, uns angeeignet werden? Wie wird die Gerechtigkeit Jesu zu unserer Gerechtigkeit, so dass Gott uns annehmen und uns vergeben kann? Dies ist nur möglich, weil Jesus unsere Ungerechtigkeit auf sich nahm und uns im Gegenzug seine Gerechtigkeit schenkt. Er setzte sich dem Gericht Gottes aus, das wir verdient hatten und starb am Kreuz, wo ihn der Zorn seines Vaters mit voller Wucht traf. Er ließ sich an deiner und an meiner Stelle verurteilen, damit wir freigesprochen werden können. Das ist das Evangelium – und das ist Jesus Christus! Ich kann nicht aufhören, darüber zu staunen, denn es ist die beste Botschaft der Welt!

Jesus Christus ist selbst der Gott, der uns in den letzten beiden Versen beschrieben wird!

Gottes Liebe ist stark und beschützend

Sie werden Jahwe folgen, wenn er wie ein Löwe brüllen wird. Wenn er brüllt, werden seine Söhne zitternd herbeikommen vom Westen. Sie werden zitternd wie ein Vogel aus Ägypten kommen und wie eine Taube aus dem Lande Assur. Und ich werde sie wieder in ihren Häusern wohnen lassen, spricht Jahwe.

Hosea 11,10-11

Es werden Tage kommen, ja, sie sind schon längst angebrochen, an denen nicht ein paar wenige Israeliten aus menschlicher Gefangenschaft befreit werden. Nein, wenn Gott wie ein starker Löwe brüllt und seine mächtige Herrschaft zeigt, dann werden alle kommen, die zu seinem Volk gehören und auch die, die bisher nicht dazu gehörten. Seine „Söhne“ sind all diejenigen, die an das Evangelium seines Sohnes, Jesus Christus, glauben und die mit seiner Gerechtigkeit ausgestattet sind.

Er selbst, der Löwe von Juda (vgl. Offenbarung 5,5 mit 1. Mose 49,8-10!), wird seine mächtige Stimme erschallen lassen und alle, die zu Ihm gehören, werden zitternd vor Ehrfurcht und bebend vor Freude aus allen Himmelsrichtungen zu Ihm kommen. Sie werden aus dem Westen (vom Meer) kommen, aus dem Süden (Ägypten) und auch aus dem Osten (Assyrien) und sie werden ihre Heimat finden – eine Heimat für ihre unruhigen Seelen, die erst dann zufrieden sind, wenn sie in Gott zur Ruhe kommen. In der Gegenwart und unter dem Schutz des starken, Ehrfurcht gebietenden Löwen, der zugleich ein liebevoller Vater und Hirte ist.

Was bewegt sich in deinem Herzen, wenn du hörst, dass Gott so ist, wie Er sich hier selbst darstellt? Ist dieser Vater, der dich sucht, nicht auch der Vater, den DU suchst?

Wenn Gott uns mit solch einer Liebe begegnet, ist Er es dann nicht auch wert, dass wir Ihm vertrauen, dass wir bei Ihm unsere Zuflucht suchen, dass wir Ihn lieben und seine Gegenwart genießen und so leben, dass es Ihm gefällt? Vielleicht hast Du bisher nie glauben können, dass Gott so ist. Vielleicht hat sich auch bis jetzt dein Bild von Gott nicht verändert und du kannst dies alles einfach nicht glauben? Der Heilige Geist kann das verändern!

© Herold-Schriftenmission, Herold Mai 2012



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2 Kommentare

  1. Es gibt sehr viel leid. Auch ich leide an Schwerer Depression. Gott ist in Christus, aber was soll das Leiden ? Wo ist Gott in einer Depression zu finden? Fragen über Fragen. Wer kennt die Antworten….. Alles liebe euch.

    1. Hallo Dave,

      erst einmal Danke für deine Offenheit. Es tut uns leid, dass du mit schwerer Depression zu kämpfen hast. Auf die Schnelle können wir dir keine Antwort auf deine Fragen geben. Wenn es um die Frage des Leides geht, können wir dir das Buch von Timothy Keller „Gott im Leid begegnen“ sehr ans Herz legen. Wir wünschen dir alles Gute und ein festes Vertrauen auf unseren großen Gott.

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