Corona

9 Dinge, die wir als Christen in der Corona-Krise bedenken sollten

Liebe Herold-Leser,

in diesen besonders ungewohnten und für uns alle herausfordernden Zeiten möchte ich mich persönlich mit diesem kurzen Brief an Sie wenden.

Wir möchten bewusst betonen, dass es uns vor allem in diesen Zeiten darum geht, als Verkündiger des Evangeliums den Blick auf den souveränen Gott zu lenken, der in allen Dingen die völlige Kontrolle über alles hat. Die aktuelle Herold-Ausgabe wurde erstellt, als das Corona-Virus noch kein Thema war, das uns und unsere Leser persönlich betrifft. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, die Thematik der Ausgaben entsprechend zu ändern, da, wie wir meinen, momentan genug zu dem Thema gesagt und geschrieben wird – meist auch von denen, die weit mehr Ahnung von der Thematik haben als wir.

Dennoch verstehen wird, wenn manche unserer Leser Unsicherheit und Sorge empfinden – das ist nur natürlich, auch als Christen sind wir davor nicht gefeit.  Aber als Christen können wir unsere Unsicherheit und Sorge loswerden und müssen uns nicht von ihnen bestimmen lassen. Hierzu möchte ich Ihnen einige Gedanken weitergeben, die uns dabei helfen können:

1.) Krisen gab es schon immer!

Davon zeugen die geschilderten Ereignisse in Gottes Wort an so vielen Stellen. Insbesondere im Alten Testament lesen wir viel darüber, wie die Gläubigen großen Krisen ausgesetzt waren – ganz besonders die Propheten, die so häufig aufgrund ihres Gehorsams gegenüber Gott ihr Leben aufs Spiel setzten. Auch wenn diese Lebensgeschichten sich von unser gegenwärtigen Situation unterscheiden, können wir sie doch im Moment mit ganz anderen Augen lesen, in dem Wissen, dass Krisen Gottes Wege sein können, durch die Er sein Reich baut. Dies kann unser Vertrauen auf Gott stärken.

2.) Wem kann ich vertrauen?

Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir momentan kaum wissen, wem wir vertrauen können. Die einen Experten sagen dies, die anderen das; manche meinen, die gezogenen Konsequenzen sind zu hart, andere wiederum, sie seien zu harmlos. Ist es da nicht tröstlich, zu wissen, dass wir völlig auf Gott vertrauen können?! Ich denke, jeder von uns würde sagen, dass er von der Allmacht und Souveränität Gottes überzeugt ist. Aber zeigt sich diese Haltung auch jetzt, inmitten der Corona-Krise? Prüfen wir unser Herz und richten wir es neu auf Gott aus. Bekennen wir Ihm unsere Unsicherheit und bitten wir Ihn um innere Ruhe in der Gewissheit, dass Er niemals die Kontrolle verliert – auch dann nicht, wenn es uns mitunter hart treffen mag.

3.) Nutzen wir die Zeit für gelebte Nächstenliebe!

Der Begriff »Solidarität« wird in unserer Gesellschaft sehr groß geschrieben. Wie weit es aber damit her ist, zeigt sich jetzt in der Zeit der Not. Es ist nicht mehr viel Solidarität zu sehen, wenn Menschen sich selbst mit Unmengen Lebensmitteln zudecken, ohne Rücksicht darauf, ob für andere auch etwas übrig bleibt. Wir haben als Christen jetzt die Chance, ein anderes Verhalten an den Tag zu legen und Nächstenliebe auszuleben. Vielleicht, indem wir unseren Nachbarn überraschen, weil wir ihm Lebensmittel vor die Tür legen oder für ihn einkaufen gehen. Als Christen sollten wir Evangeliumsgemäß leben, indem wir den anderen höher achten als uns selbst.

4.) Mehr Zeit für Familienandachten

Für meine Frau war die durch die Corona-Krise verursachte Schulunterbrechung eine große Freude (auch wenn diese Freude zugegebenermaßen mal stärker, mal schwächer ist). Jetzt hatte sie endlich mal die Gelegenheit, das in Deutschland untersagte Konzept des Homeschoolings (Heimunterricht) auszuprobieren. Auf diese Weise kann sie viel mehr Zeit mit unseren Kindern verbringen und hat neben dem Unterricht auch immer wieder Möglichkeiten, ihnen das Evangelium nahe zu bringen. Auch die Tatsache, dass die Kinder durch die Corona-Krise vermehrt ihre Sorgen über das Leben und über die Unsicherheiten äußern, die das Leben so mit sich bringt, gibt uns die Möglichkeit einer intensiveren Familienandacht. Lasst uns dies nutzen, damit sich unsere Kinder und wir selbst mehr mit der Tatsache der Ewigkeit auseinandersetzen.

5.) Offenere Ohren in der Nachbarschaft

Auch wenn Besuche in der Nachbarschaft sich momentan eher schwierig gestalten, sind unsere ungläubigen Nachbarn in Krisenzeiten doch sehr viel offener für die Botschaft des Evangeliums als in den Zeiten, in denen alles gut zu sein scheint. Wir haben als Gemeinde entschieden, unsere Gottesdienste vorerst nicht in den Gemeinderäumen abzuhalten (aus Rücksicht und Vorsicht insbesondere den älteren Geschwistern gegenüber und um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden). Stattdessen werden unsere Predigten ab sofort jeden Sonntag um 11.00 Uhr live über das Internet ausgestrahlt. Auf diese Weise (und indem wir mit einem Link auf diesen Livestream [unter https://immanuel-wetzlar.de/livestream/] hinwiesen) können selbst diejenigen Gottes Wort hören, die sonst nie einen Fuß in die Gottesdiensträume setzen würden. Und es zeigte sich, dass dies schon tatsächlich genutzt wurde. Danken wir Gott für solche Möglichkeiten und nutzen wir sie für sein Reich und zum Segen für unsere ungläubigen Nachbarn!

6.) Es ist nicht aller Tage Abend!

Zumindest denke ich das. Aber ganz sicher können wir uns nie sein. Jesus sagte, dass niemand den Tag oder die Stunde Seiner Wiederkunft weiß (vgl. Mt 24,36). Vielleicht sind dies die letzten Zeiten und Jesus kommt sehr bald wieder, in all Seiner Herrlichkeit, begleitet mit Scharen von Engeln. Wenn dies so ist, dann preisen wir Gott und freuen uns. Doch wenn nicht, dann preisen wir Gott und freuen uns. Wir dürfen wissen, dass Jesus eines Tages wiederkommt und dass nicht das Chaos regiert, sondern Er! Lasst uns daher zuversichtlich sein und unser Vertrauen nicht verlieren.

7.) Er hält alles in seiner Hand.

Gott ist der Herr über alles in diesem Universum – vom gigantischen Weltall bis zum kleinsten Molekül. Daher kann kein Virus uns befallen, solange Gott ihm dies nicht gestattet. Er allein ist »der HERR – und sonst keiner –, der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt!« Der Heidelberger Katechismus beschreibt Gottes Allmacht und Vorsehung so: »Die allmächtige und gegenwärtige Kraft Gottes, durch die er Himmel und Erde mit allen Geschöpfen wie durch seine Hand noch erhält und so regiert, dass Laub und Gras, Regen und Dürre, fruchtbare und unfruchtbare Jahre, Essen und Trinken, Gesundheit und Krankheit, Reichtum und Armut und alles andere uns nicht durch Zufall, sondern aus seiner väterlichen Hand zukommt.«[1]

8.) Gott ist für uns!

Die Bibel sagt uns deutlich, dass Gott in Zeiten der Not ganz besonders bei Seinen Kindern ist. Er kennt nicht nur all unsere Haare auf unserem Kopf, sondern zählt sogar unsere Tränen (vgl. Ps 56,9). Jesus selbst hat »Mitleid mit unseren Schwachheiten, weil er in allem versucht wurde wie wir, nur ohne Sünde« (Hebr 4,15). Jesus weiß, wie es sich anfühlt, allein gelassen zu werden. Er ist bei Dir und kennt Deine Situation. Vertraue Dich Ihm an! Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?

9.) Lebe mit dem Kopf im Himmel und mit den Füßen auf der Erde!

Während wir uns derzeit noch in den Herausforderungen dieser Erde befinden, dürfen wir uns schon auf die himmlische Heimat freuen, wo Er (Gott selbst) jede Träne von unseren Augen abwischen wird, wo es keinen Tod mehr gibt, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz – die Welt, in der Gott alles neu macht (vgl. Offb 21,4). Die Gefahren in dieser gegenwärtigen Welt sind real; die Verantwortungen, die wir haben, müssen wahrgenommen werden; Gott verspricht uns hier kein Leben ohne Leid und Schmerzen; aber Er verheißt uns eine glorreiche Zukunft. Und alles, was wir in diesem und im zukünftigen Leben brauchen, hat Er uns in Jesus Christus gegeben. In diesem größten aller Geschenke dürfen wir Zuversicht, Frieden, Trost und Freude haben. ER IST UNSER LEBEN UND UNSER ZIEL!

Gott segne und behüte Sie!

Ihr Benjamin Schmidt und das Team der Herold-Schriftenmission.


[1]  Vgl. Hebr 1,2-3; Jer 5,24; Apg 14,17; Joh 9,3; Spr 22,2


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