Was hat Corona

Was hat Corona mit dir gemacht?

Was hat Corona mit dir gemacht?

Was hast du Corona mit dir machen lassen? Ich meine nicht die Krankheit, nicht die Infektion – ich meine die Situation, in der wir seit zwei Jahren leben. Situationen machen etwas mit uns. Sie verändern wie wir denken, sie verändern wie wir empfinden und sie können sogar Gewohnheiten und Handlungen verändern.

Was hat Corona mit dir gemacht? Was hat Corona mit deiner Hand, deinem Mund, deinem Kopf und vor allem mit deinem Herzen gemacht? Was hat Corona mit deiner Hand gemacht? Welche Handlungsweisen, welche Gewohnheiten hast du in den letzten eineinhalb Jahren entwickelt? Vielleicht betest du mittlerweile viel mehr für dich selbst, für deine Familie, für deine Ehe, vielleicht sogar für deine Regierung. Vielleicht liest du viel mehr Bibel – und das sind natürlich total gute Gewohnheiten. Aber hast du dich vielleicht auch daran gewöhnt, viel mehr zu meckern? Hast du dich vielleicht dran gewöhnt, nicht mehr zum Gottesdienst zu gehen? Was hat Corona mit deiner Hand gemacht?

Was hat Corona mit deinem Mund gemacht? Der Psalmist betet an einer Stelle: „HERR, stelle eine Wache an meinen Mund“ (Ps 141,3). Zu welchen Worten, zu welchen Vergleichen, ja zu welchen Posts hast du dich in den letzten eineinhalb Jahren hinreißen lassen, die mehr für Unruhe als für Frieden sorgen? Wir Christen sind dazu berufen, die Wahrheit in Liebe zu sagen; nicht für Spaltungen zu sorgen, sondern für Heilung. Was hat Corona mit deinem Mund gemacht? Was hat Corona mit deinem Kopf gemacht? Wie hat es dich in deinem Denken beeinflusst – im Denken über andere, die eine andere Meinung haben als du? Hat sich deine Denkweise mittlerweile so sehr gefestigt, dass es deine Haltung ihnen gegenüber beeinflusst? Hast du eine Haltung des Friedens, des „Friedensstifters“, oder eher die Haltung: „Ich gegen den Rest der Welt“?

Was hat Corona mit deinem Kopf gemacht – in den letzten eineinhalb Jahren? Regieren Gottes Gedanken des Friedens deinen Kopf oder sind es Gedanken voller Wut, Ablehnung und vielleicht sogar Hass?

Was hat Corona mit deinem Herzen gemacht? Ich glaube, dass die gesamte Krise, in der wir jetzt schon seit zwei Jahren stecken, vor allem eine Krise für unser Herz ist. Es strömt so viel aus uns heraus – Wut, Hass, Egoismus, Kälte, Ablehnung, sodass selbst Kinder Gottes, die durch das Evangelium Gottes vereint sind, plötzlich miteinander nichts mehr zu tun haben wollen, nur weil sie unterschiedlicher Meinung sind.

Was hat Corona mit deinem Herzen gemacht? Ist deine Liebe zu Jesus, deine Leidenschaft für sein Reich in den letzten zwei Jahren größer geworden oder ist sie erkaltet? Liegt deine Leidenschaft und deine Liebe mittlerweile irgendwo anders oder ist sie noch immer bei Jesus? Was hat Corona mit deinem Herzen gemacht?

Paulus sagt in Epheser 5: „Wir sind Kinder des Lichts“ (V.8). Also lasst uns als Kinder des Lichts in dieser dunklen Zeit leben und leuchten. Lasst uns beten:

Unser Vater im Himmel, wir kommen durch Jesus zu dir und danken dir von ganzem Herzen, dass du uns aus der Finsternis gerufen hast in dein wunderbares Licht – wir dürfen Kinder des Lichts sein. Und du siehst, wie gebeutelt und frustriert wir in dieser Zeit jetzt gerade sind – durch Maßnahmen, durch Streit, durch Wut, durch Frust.

Das macht uns müde als Einzelmenschen, das macht uns müde als Gesellschaft, das macht uns müde als Gemeinde, weil wir uns normales Leben zurücksehnen und wünschen, aber wir wollen dich bitten, lass uns als Kinder Gottes, als deine Kinder in dieser Zeit nicht vergessen, wer wir sind. Dass wir Kinder des Lichts sind in allem, was wir tun. Herr, du siehst, was diese Zeit auch mit unseren Herzen gemacht hat, mit unseren Köpfen und unseren Mündern. Und auch mit unseren Händen. Ich will dich bitten, hilf uns, dass wir in dieser Zeit einen Unterschied machen, als deine Kinder, als Kinder des Lichts in einer finsteren Welt, die so chaotisch ist, so durcheinander, so laut, so wütend.

Hilf, dass wir aufeinander acht geben – doch vor allem auf unser eigenes Herz. Vater, ich will dich bitten, dass du unser Herz bewahrst, dass wir uns nicht von dir distanzieren, von deinem Wort, von deinem Reich und von deiner Gemeinde, sondern, dass wir zu einer neuen Liebe zu dir erweckt werden, weil die Beziehung zu dir das ist, was uns in diesen chaotischen Tagen wirklich Halt gibt. Darum bitte ich dich, in Jesu Namen. Amen.


Rudi Tissen ist Pastor der EFG Unna-Königsborn. Dieser Artikel ist der Vorrede zu einer Predigt entnommen. Die Wiedergabe erfolgte mit freundlicher Genehmigung.

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