Ein Prophet wie Mose

Ein Prophet wie Mose

Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. – 5. Mose 18,18

Hast du jemals eine berühmte Person getroffen? In unserer von Prominenten besessenen Kultur kann dies eine aufregende Erfahrung sein, insbesondere, wenn die bekannte Person dich anspricht. Wenn Menschen einem Star begegnet sind, schwärmen sie regelrecht davon, dass man mit ihnen gesprochen hat. Eines der erstaunlichsten Dinge über den christlichen Glauben ist die Tatsache, dass der ewige und heilige Gott des Universums sich dazu entschlossen hat, mit uns zu reden. Sollten wir dann nicht ein größeres Verlangen kultivieren, Ihn reden zu hören?

Durch die Heilsgeschichte hindurch hat Gott auf verschiedene Weise zu seinem Volk gesprochen. Der Schreiber des Hebräerbriefes, kommt direkt am Anfang seines Briefes darauf zu sprechen: „Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten“ (Hebr 1,1). Obwohl Gott im Alten Testament auf unterschiedliche Art und Weise geredet hat, sprach er bevorzugt durch Propheten. Und unter diesen Propheten war Mose der bedeutsamste. Mose war Gottes auserwähltes Sprachrohr und Mittler, als Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten herausführte. Die Bedeutung Moses innerhalb der Heilsgeschichte kann kaum überbewertet werden und der Schatten des Exodus zieht sich durch die ganze Heilsgeschichte hindurch. Der Auszug aus Ägypten war ein Erlösungswerk, das als Typus für die zukünftige Erlösung in Jesus Christus diente. Das bedeutet, dass die Moses Hauptaufgabe darin bestand, die Bühne für Jesus Christus zu errichten, der Eine, der ihn selbst übertreffen und in den Schatten stellen würde.

Nach dem Auszug aus Ägypten sprach Mose zum Volk Israel und sagte ihnen, dass sie nach einem anderen Propheten Ausschau halten sollten, der auf ähnliche Weise Gottes Volk aus Gebundenheit und Gefangenheit befreien würde. In 5. Mose 18,15 erklärt Mose: „Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.“ Beachte, dass Mose nicht nur das Kommen des Propheten ankündigt, sondern auch ermahnt, auf ihn zu hören.

Einige Jahrtausende später erschien Mose, gemeinsam mit Elia auf dem Berg in der Gegenwart von Jesus, Petrus, Jakobus und Johannes. Auf diesem Berg wurde Jesus verklärt „und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht“ (Mt 17,2). Dann sprach Gott, der Vater, aus einer Wolke und erklärte: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!“ (Mt 17,5; Hervorhebungen hinzugefügt). Mit diesen Worten, die wie ein Echo aus 5. Mose erklingen, erklärte Gott unmissverständlich, dass sich die Ankündigung aus 5. Mose 18,15 im Kommen Jesu erfüllt hatten.

Der Apostel Petrus, einer der Zeugen von Jesu Verklärung, bestätigte ebenfalls die Erfüllung der Prophezeiung Moses aus 5. Mose 18,15. An Pfingsten, in seiner berühmten, vom Heiligen Geist bevollmächtigten Predigt, erklärte Petrus:

„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende! Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. Mose hat schon gesagt: ‚Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird! Es wird aber geschehen: Jede Seele, die auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden‘“ (Apg 3,19-23).

Jesus ist der Prophet wie Mose. Jesus ist die Erfüllung der Verheißung aus 5. Mose 18,15.

Doch obwohl Jesus Mose in vieler Hinsicht ähnelt, ist er ebenfalls größer als Mose (vgl. Hebr 3,1-6). Jesus führte sein Volk durch einen größeren Exodus, nicht aus einer rein physischen Sklaverei, sondern heraus aus einer ewigen Gebundenheit an die Sünde und den Tod. Lukas’ Bericht der Verklärung bemerkt, dass Jesus mit Mose und Elia über Seinen „Ausgang“ sprach (vgl. Lk 9,31). Das griechische Wort, das in diesem Vers mit „Ausgang“ übersetzt wird, heißt exodos, woher wir das Wort Exodus ableiten. Jesus leitete sein Volk durch einen Exodus, aber der Weg führte nicht durch das Schilfmeer; stattdessen führte Jesu Weg ihn durch den Schrecken des Kreuzes, indem Er den göttlichen Zorn über die Sünde an unserer Stelle traf. Deshalb erklärt Hebräer 8,6, dass Jesus der Mittler eines neuen und besseren Bundes ist. Er ist Gottes letztes und definitives Wort an Sein Volk: „[So] hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn“ (Hebr 1,2).

Jemand sehr besonderes hat zu uns im Kommen von Jesus Christus gesprochen. Daher sollten wir das Gebot Moses beherzigen und auf Ihn – auf Jesus Christus – hören. „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden“ (Joh 1,17).

© Ligonier Ministries @ Tabletalk Magazine. Die Wiedergabe erfolgte mit freundlicher Genehmigung.

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